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49. Kongress für Allgemeinmedizin und Familienmedizin

Deutsche Gesellschaft für Allgemeinmedizin und Familienmedizin (DEGAM)

17. - 19.09.2015, Bozen, Italien

Einfluss der verpflichtenden praktischen Lehrveranstaltungen des Instituts für Allgemeinmedizin der Universität Frankfurt auf den Wunsch Hausarzt zu werden (2010–2014)

Meeting Abstract

  • I. Koné - Johann Wolfgang Goethe-Universität, Institut für Allgemeinmedizin, Frankfurt a. Main, Deutschland
  • M.A. Paulitsch - Johann Wolfgang Goethe-Universität, Institut für Allgemeinmedizin, Frankfurt a. Main, Deutschland
  • H.-M. Schäfer - Johann Wolfgang Goethe-Universität, Institut für Allgemeinmedizin, Frankfurt a. Main, Deutschland
  • G. Taeuber - Johann Wolfgang Goethe-Universität, Institut für Allgemeinmedizin, Frankfurt a. Main, Deutschland
  • F.M. Gerlach - Johann Wolfgang Goethe-Universität, Institut für Allgemeinmedizin, Frankfurt a. Main, Deutschland

Deutsche Gesellschaft für Allgemeinmedizin und Familienmedizin. 49. Kongress für Allgemeinmedizin und Familienmedizin. Bozen, 17.-19.09.2015. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2015. Doc15degam111

doi: 10.3205/15degam111, urn:nbn:de:0183-15degam1116

Veröffentlicht: 26. August 2015

© 2015 Koné et al.
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Gliederung

Text

Einleitung: Im klinischen Abschnitt des Medizinstudiums werden an der Universität Frankfurt zwei verpflichtende praktische Veranstaltungen im Fach Allgemeinmedizin angeboten: Der Kurs Allgemeinmedizin als Kleingruppenseminar in einer Lehrpraxis und das Blockpraktikum Allgemeinmedizin, das in 1:1-Betreuung als 2-Wochen-Block in Lehrpraxen stattfindet. Ziel der Untersuchung war es herauszufinden, inwiefern die Lehrveranstaltungen den Wunsch Hausarzt zu werden beeinflussen.

Methode: Die Lehrveranstaltungen wurden in den Jahren 2010 bis 2014 von Studierenden evaluiert. Nach Abschluss der Lehrveranstaltungen haben die Teilnehmer mehrere Items anhand einer 6-stufigen Likertskala (1=trifft nicht zu, 6=trifft zu) bewertet. Gefragt wurde u.a. nach der Motivation, vor und nach der Lehrveranstaltung Hausarzt zu werden. Die erhobenen Daten wurden für beide Veranstaltungen und nach Semestern getrennt ausgewertet. Als Maß für die Veränderung der Motivation vor- bzw. nach der Lehrveranstaltung Hausarzt zu werden, verwendeten wir die Effektstärke nach Cohen.

Ergebnisse: Für den Kurs Allgemeinmedizin konnten insgesamt Daten von 1.607 Studierenden ausgewertet werden. Die Effektstärke für diese Lehrveranstaltung hinsichtlich der Motivation Hausarzt zu werden schwankte zwischen 0,23 und 0,42 für die einzelnen Semester und entspricht einem kleinen bis mittleren Effekt. Für das Blockpraktikum konnten insgesamt Daten von 1.371 Studierenden ausgewertet werden. Die Effektstärke für das Blockpraktikum in Bezug auf die Motivation Hausarzt zu werden schwankte zwischen 0,22 und 0,63 für die einzelnen Semester und entspricht ebenfalls einem kleinen bis mittleren Effekt.

Diskussion: Durch die verpflichtenden praktischen Lehrveranstaltungen im Fach Allgemeinmedizin im klinischen Abschnitt wird die Motivation von Studierenden Hausarzt zu werden gestärkt. Der Effekt ist für das Blockpraktikum etwas ausgeprägter als für den Kurs Allgemeinmedizin. Welche Aspekte der Lehrveranstaltungen für Veränderungen in der Motivation Hausarzt werden zu wollen besonders relevant sind, muss weiter untersucht werden.