gms | German Medical Science

48. Kongress für Allgemeinmedizin und Familienmedizin

Deutsche Gesellschaft für Allgemeinmedizin und Familienmedizin (DEGAM)

18. - 20.09.2014, Hamburg

Hausärztliche Palliativversorgung von Patienten mit nicht-onkologischen Erkrankungen: ein systematischer Review

Meeting Abstract

Suche in Medline nach

  • K. Afshar - Medizinische Hochschule Hannover, Institut für Allgemeinmedizin, Hannover, Deutschland
  • K. Geiger - Medizinische Hochschule Hannover, Institut für Allgemeinmedizin, Hannover, Deutschland
  • N. Schneider - Medizinische Hochschule Hannover, Institut für Allgemeinmedizin, Hannover, Deutschland

Deutsche Gesellschaft für Allgemeinmedizin und Familienmedizin. 48. Kongress für Allgemeinmedizin und Familienmedizin. Hamburg, 18.-20.09.2014. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2014. Doc14degam176

doi: 10.3205/14degam176, urn:nbn:de:0183-14degam1762

Veröffentlicht: 11. September 2014

© 2014 Afshar et al.
Dieser Artikel ist ein Open Access-Artikel und steht unter den Creative Commons Lizenzbedingungen (http://creativecommons.org/licenses/by-nc-nd/3.0/deed.de). Er darf vervielfältigt, verbreitet und öffentlich zugänglich gemacht werden, vorausgesetzt dass Autor und Quelle genannt werden.


Gliederung

Text

Hintergrund: Während in der spezialisierten Palliativversorgung (PV) Patienten mit onkologischen Erkrankungen dominieren, überwiegen in der hausärztlichen Praxis Patienten mit anderen, nicht-onkologischen Grunderkrankungen. Ziel dieses systematischen Reviews ist es, die aktuelle wissenschaftliche Auseinandersetzung mit diesem Thema aufzuzeigen.

Studienfrage: Welche Forschungsthemen zur hausärztlichen PV von Patienten mit nicht-onkologischen Erkrankungen werden in der Fachliteratur der letzten 5 Jahre behandelt?

Methoden: Literaturrecherche (deutsch, englisch; Zeitraum 2008–2013) mittels Kombination der Suchbegriffe „palliative care”, „terminal care”, „end-of-life care” und „hospice care“ mit „family medicine“, „family practice“, „general practice“ und „general practitioners“ in PUBMED und SCOPUS. Zunächst Sichtung der Artikel anhand Titel und Abstract in Hinblick auf ihre Relevanz für die Studienfrage. Auswertung der verbliebenen Beiträge durch themenbezogene Textanalyse.

Ergebnisse Die Recherche ergab 608 Treffer, von denen 145 Artikel in die inhaltliche Analyse eingeschlossen wurden. Die thematische Auswertung erbrachte vier Kategorien:

1.
Spezifische Zielgruppen (z.B. Patienten mit Herzinsuffizienz, COPD, Demenz),
2.
Interprofessionelle und interdisziplinäre Zusammenarbeit,
3.
Fachwissen und Qualifikation der Hausärzte sowie
4.
Barrieren und fördernde Aspekte der PV.

Ein Großteil der Studien konnte der 4. Kategorie zugeordnet werden. Inhomogenes Verständnis der hausärztlichen Rolle in der PV sowie unzureichende Koordination und Vernetzung von Hausärzten, Spezialisten und anderen Diensten werden als zentrale Barrieren beschrieben. Als förderlich für eine gelungene PV zeigt sich frühzeitiges, aktives Thematisieren von Fragen am Lebensende in der Arzt-Patienten-Kommunikation.

Diskussion: Struktur- und prozessorientierte Themen nehmen großen Raum ein. Vorausschauende Versorgungsplanung (advance care planning) kann ein Ansatz sein, um die komplexe Betreuung von Palliativpatienten in der hausärztlichen Praxis systematisch und entlang der Patientenbedürfnisse weiter zu entwickeln.