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48. Kongress für Allgemeinmedizin und Familienmedizin

Deutsche Gesellschaft für Allgemeinmedizin und Familienmedizin (DEGAM)

18. - 20.09.2014, Hamburg

Zufriedenheit mit ihrer Weiterbildungssituation und Niederlassungsbereitschaft bei Ärzten in Weiterbildung im Fach Allgemeinmedizin

Meeting Abstract

  • Marlies Karsch-Völk - Klinikum rechts der Isar der TU München, Institut für Allgemeinmedizin, München, Deutschland
  • Antonius Schneider - Klinikum rechts der Isar der TU München, Institut für Allgemeinmedizin, München, Deutschland
  • Alica Rupp - Klinikum rechts der Isar der TU München, Institut für Allgemeinmedizin, München, Deutschland
  • Elisabeth Hörlein - Klinikum rechts der Isar der TU München, Institut für Allgemeinmedizin, München, Deutschland
  • Jost Steinhäuser - Universitätsklinikum Heidelberg und Kompetenzzentrum Allgemeinmedizin Baden-Württemberg, Abteilung Allgemeinmedizin und Versorgungsforschung, Heidelberg, Deutschland

Deutsche Gesellschaft für Allgemeinmedizin und Familienmedizin. 48. Kongress für Allgemeinmedizin und Familienmedizin. Hamburg, 18.-20.09.2014. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2014. Doc14degam145

doi: 10.3205/14degam145, urn:nbn:de:0183-14degam1453

Veröffentlicht: 11. September 2014

© 2014 Karsch-Völk et al.
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Gliederung

Text

Hintergrund und Studienfrage: Hochrechnungen lassen aufgrund des Nachwuchsmangels für Deutschland einen Rückgang der Hausärzte bis 2020 um 13,3% erwarten. Dadurch besteht besonders in ländlichen Regionen eine große Gefahr der medizinischen Unterversorgung. Die vorliegende Untersuchung wurde im Auftrag des bayerischen Staatsministeriums für Umwelt und Gesundheit mit der Frage durchgeführt, wie zufrieden bayerische Ärzte in Weiterbildung im Fach Allgemeinmedizin mit ihrer jeweiligen Weiterbildungssituation sind und wie groß ist ihre Bereitschaft zur Niederlassung und zu einer Landarzttätigkeit ist.

Methodik: In einem Online-Fragebogen wurden allgemeine Fragen zum Kontext der Weiterbildung und zur Niederlassungsbereitschaft gestellt. Darüber hinaus wurde ein strukturierter Fragebogen, das „Heidelberger Niederlassungsbarometer“ eingesetzt, der Kompetenzen von Ärztinnen und Ärztin in Weiterbildung abbildet. Einladungen zur Studienteilnahme wurden per E-Mail an Ärzte in Weiterbildung im Fach Allgemeinmedizin oder deren Weiterbilder versandt.

Ergebnisse: An der Befragung nahmen 99 Personen teil. 78% der Teilnehmer waren weiblich, 66% in der Praxis tätig und 40% im Rahmen eines Weiterbildungsverbundes tätig. Die meisten Teilnehmer wünschen sich zukünftig eine Tätigkeit in einer Praxis mit mehr als einem Arzt (57%) oder als angestellter Arzt (23%). Die Mehrzahl der befragten Ärzte in Weiterbildung ist mit ihrer bisherigen Weiterbildung zufrieden oder sehr zufrieden (59%). Die Bereitschaft, später in einer ländlichen Region zu praktizieren, ist bei den meisten Teilnehmern hoch bis sehr hoch (57%). Ab dem vierten Jahr der Weiterbildung entwickeln Teilnehmer in Verbünden eine signifikant höhere Einschätzung ihrer eigenen Kompetenzen.

Diskussion: Grundsätzlich ist die Motivation der Teilnehmer zur Praxistätigkeit, auch in ländlichen Regionen, relativ hoch. Auch Teilnehmer, die nicht in einem Verbund organisiert ist, sind mit ihrer Weiterbildung meist zufrieden. Die Weiterbildung in Verbünden führt langfristig zu einer größeren fachlichen Selbstsicherheit.