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„Allgemeinmedizin – den ganzen Menschen im Blick“ – Implementierung eines Wahlfaches Allgemeinmedizin an der Universität Frankfurt
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Veröffentlicht: | 11. September 2014 |
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Hintergrund: Die Approbationsordnung für Ärzte von 2002 legt fest, dass Studierende im klinischen Studienabschnitt neben zahlreichen Pflichtlehrveranstaltungen in den klinischen Fächern auch 6 Semesterwochenstunden (SWS) in einem Wahlfach (WF) absolvieren müssen. Neben den in Frankfurt etablierten allgemeinmedizinischen Pflichtlehrveranstaltungen „Kleingruppenseminar in Praxen“ und „Blockpraktikum“ wurde zum SS 2013 eine neue freiwillige Lehrveranstaltung als WF konzipiert und in Seminarform mit 2 SWS angeboten. In der Seminarreihe mit dem Thema „Allgemeinmedizin – den ganzen Menschen im Blick“ wird das gesamte Spektrum hausärztlicher Tätigkeit, vertieft an Hand von realen Fällen aus der Praxis, dargestellt. Die Seminarthemen umfassen u.a. die Bereiche Kommunikation, Psychosomatik, Familienmedizin, Palliativmedizin und Naturheilverfahren.
Methodik: Jedes der 10 Seminare wurde bezüglich Inhalt, Organisation und Dozent mit Hilfe eines Fragebogens evaluiert. Die Bewertung erfolgte in Schulnoten von 1 (sehr gut) bis 6 (ungenügend). Freitextangaben und Verbesserungsvorschläge konnten gemacht werden. Abschließend erfolgte eine Gesamtbewertung der Seminarreihe.
Ergebnisse: Die 3 männlichen und 12 weiblichen Teilnehmer/innen haben alle Seminare mit durchschnittlich 1,0 bis 1,9 nach Schulnoten bewertet. Hinsichtlich der Inhalte wurden das Kommunikationsseminar „Überbringen schlechter Nachrichten“ (1,0) und das Seminar „Naturheilverfahren“ (1,2) am besten bewertet – am Ende des Rankings stand das Thema „Familienmedizin“ (1,9).
Schlussfolgerungen: Das nicht zuletzt unter dem Aspekt hausärztlicher Nachwuchsförderung implementierte Seminar fand mit 15 Teilnehmern eine gute Resonanz und wurde gut bis sehr gut bewertet. Eine entsprechende Seminarreihe bietet die Gelegenheit zur vertieften Auseinandersetzung mit der Allgemeinmedizin, führt allgemeinmedizinisch interessierte Studierende in einer Peer-Gruppe zusammen und hat das Potential eine vorhandene Motivation zur hausärztlichen Tätigkeit weiter zu verstärken.