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Was lernen die Lehrärzte durch das Blockpraktikum – können neue Konzepte via Studenten in den Praxen eingeführt werden?
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Veröffentlicht: | 11. September 2014 |
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Hintergrund: Mit der Einführung der neuen Approbationsordnung für Ärzte 2012 wurde in Berlin das Konzept des Blockpraktikums überarbeitet und mit ergänzenden Lernzielen und Begleitmaterialien versehen. Das neue 2-wöchige Konzept zum Blockpraktikum sieht vor, einen Score zur Abschätzung des kardiovaskulären Risikos anzuwenden (nach Möglichkeit den arriba) sowie anhand ausgewählter Medikamentenpläne den Medication Appropriateness Index (MAI) anzuwenden. Eine unsystematische Befragung der Lehrärzte ergab, dass teilweise der arriba, vor allem aber auch der MAI bisher bei ihnen nicht bekannt war.
Studienfrage: Können durch die Betreuung von Studierenden neue Konzepte der Versorgung in die Hausarztpraxen hereingetragen werden? Welchen Nutzen ziehen die Lehrärzte aus der Studentenbetreuung und mit welchem Aufwand ist das verbunden?
Methodik: Alle im Wintersemester 2013/14 im Blockpraktikum tätigen Lehrärzte wurden gebeten im April 2014 einen selbstentwickelten Fragebogen auszufüllen, der 13 Items umfasste, die in Likert Skalen und Freitext zu beantworten waren.
Ergebnisse: Es konnten 60 Bögen ausgewertet werden (Rücklaufquote 46%). Der geschätzte Zeitaufwand durch die Lehrtätigkeit pro Arbeitstag wurde im Durchschnitt mit 92 Minuten (Median) angegeben. 90% der Lehrärzte kannten bereits einen Score zur Abschätzung des kardiovaskulären Risikos (überwiegend Procam). Vor dem Blockpraktikum wandten 8% den MAI bereits an. Nach dem Blockpraktikum planten 28% der Lehrärzte, diesen nun regelmäßig anzuwenden. Die Lehrärzte gaben an, durch das BP Anregungen zu erhalten durch eine fachliche Auffrischung und über eine Reflektion des eigenen Handelns.
Schlussfolgerungen Die Ergebnisse machen deutlich, dass Lehrärzte durch die Auseinandersetzung mit den Lehrinhalten des Blockpraktikums Einblicke in neuere Entwicklungen der Medizin erhalten. Trotz eines hohen zeitlichen Zusatz-Aufwands durch die Betreuung von Studierenden erleben die Lehrärzte das Blockpraktikum als Gelegenheit zur Reflektion des eigenen ärztlichen Handelns.