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48. Kongress für Allgemeinmedizin und Familienmedizin

Deutsche Gesellschaft für Allgemeinmedizin und Familienmedizin (DEGAM)

18. - 20.09.2014, Hamburg

Integration der Allgemeinmedizin in die Notaufnahme einer Universitätsklinik – Erste Eindrücke der neu etablierten Regelversorgung

Meeting Abstract

  • T. Schleef - Medizinische Hochschule Hannover, Institut für Allgemeinmedizin, Hannover, Deutschland
  • S. Bortfeldt - Medizinische Hochschule Hannover, Institut für Allgemeinmedizin, Hannover, Deutschland
  • U. Junius-Walker - Medizinische Hochschule Hannover, Institut für Allgemeinmedizin, Hannover, Deutschland
  • N. Schneider - Medizinische Hochschule Hannover, Institut für Allgemeinmedizin, Hannover, Deutschland

Deutsche Gesellschaft für Allgemeinmedizin und Familienmedizin. 48. Kongress für Allgemeinmedizin und Familienmedizin. Hamburg, 18.-20.09.2014. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2014. Doc14degam119

doi: 10.3205/14degam119, urn:nbn:de:0183-14degam1193

Veröffentlicht: 11. September 2014

© 2014 Schleef et al.
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Gliederung

Text

Hintergrund: Das ärztliche Personal in den Notaufnahmen der Krankenhäuser wird typischerweise durch die stationären Fachdisziplinen vertreten. Im Rahmen einer strukturellen Erweiterung verstärkt seit Kurzem jeweils ein Facharzt für Allgemeinmedizin das ärztliche Team der Zentralen Notaufnahme an der Medizinischen Hochschule Hannover montags bis freitags von 10–18 Uhr.

Studienfrage: Welche Patienten behandeln Allgemeinmediziner in der Notaufnahme einer Universitätsklinik und welche Maßnahmen werden ergriffen?

Methoden: Erfassung der allgemeinmedizinisch betreuten Notfallpatienten in einem Zeitraum von 3 Monaten durch die Routinedaten der Notaufnahme. Zusätzliche Erhebung mittels eines selbst entwickelten und vom Arzt auszufüllenden Dokumentationsbogens.

Ergebnisse: 345 Patienten gingen in die Auswertung ein, 71,7% kamen als Selbsteinweiser in die Notaufnahme. Es zeigt sich ein breites Altersspektrum von 18 bis 94 Jahren (ø 46,6 Jahre) bei einem etwas höheren Anteil weiblicher Patienten (55,4%). 92,7% gehören der gesetzlichen Krankenversicherung an. 14,5% der Selbsteinweiser nannten Wartezeiten auf einen Termin oder Praxisschließzeiten als Grund für den Besuch, 9,6% erlebten ihren behandelnden Arzt als ratlos. Weitere Gründe waren u.a. keinen Hausarzt zu haben oder Unzufriedenheit mit der bisherigen ärztlichen Betreuung. Am häufigsten wurden cardio-pulmonale Untersuchungen durchgeführt (33,0%), gefolgt von Untersuchungen des Bewegungsapparates bei 29,9% und abdominellen Untersuchungen bei 26,4% der Patienten. Für 13 Patienten wurde vor Entlassung konsiliarisch eine weitere Fachabteilung hinzugezogen. Insgesamt konnten 86,9% der allgemeinmedizinisch betreuten Patienten direkt nach Hause entlassen werden, die Entlassungsquote der Selbsteinweiser lag bei 91,5%.

Diskussion: Innerhalb des Patientenkollektivs einer universitären Notaufnahme gibt es zahlreiche Patienten, die initial und abschließend allgemeinmedizinisch betreut werden können. Dies bietet neue Möglichkeiten, das Fach Allgemeinmedizin an einer Universitätsklinik klinisch aufzustellen.