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„Was soll ich mit einem Arzt?“ Medizinische Versorgung in Pflegeheimen aus der Perspektive der Bewohner – Eine qualitative Untersuchung
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Veröffentlicht: | 11. September 2014 |
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Hintergrund: In den kommenden Jahrzehnten ist mit einem deutlichen Zuwachs an Bewohnern in der stationären Altenpflege zu rechnen. Eine gute interprofessionelle Zusammenarbeit innerhalb der medizinischen Versorgung im Pflegeheim wird daher zunehmend an Bedeutung gewinnen. Das übergeordnete Ziel der Studie ist es, die medizinische Versorgung der Bewohner zu stärken.
Studienfrage. Die qualitative, vom BMBF geförderte Multicenter-Studie interprof befasst sich mit der Zusammenarbeit und Kommunikation zwischen Pflegekräften und Hausärzten im Pflegeheim und deren Einfluss auf die medizinische Versorgung von Bewohnern. Dieser Beitrag konzentriert sich auf die Frage, wie die medizinische Versorgung im Pflegeheim von den Bewohnern wahrgenommen wird.
Methoden. Die Erfahrungen, Wünsche und Bedürfnisse der Bewohner werden durch ca. 30 Leitfadeninterviews erhoben, anschließend transkribiert und in Anlehnung an die Methode der Grounded Theory ausgewertet.
Ergebnisse. Die bisherigen Analyseergebnisse zeigen, dass die medizinische Versorgung für die Mehrheit der Bewohner von unter geordneter Bedeutung ist und von Themen wie Heimalltag und Heimübertritt überlagert wird. Ihr Bedürfnis nach Routinebesuchen in kurzen Abständen ist gering. Die Bewertung der hausärztlichen Tätigkeit fällt weitgehend positiv aus und wird wesentlich durch die Ausformung der Beziehung zum Arzt beeinflusst. Die Schilderung der Bewohner hinsichtlich ihrer eigenen Funktion innerhalb der medizinischen Versorgung ist ambivalent. Einerseits geben sie Aufgaben und Verantwortung an Pflegekräfte und Angehörige ab, andererseits betonen sie explizit, dass sie an der medizinischen Versorgung aktiv beteiligt sind. Zu einer Beschreibung der interprofessionellen Zusammenarbeit fühlen sich die Bewohner nicht in der Lage, es werden lediglich Vermutungen geäußert.
Diskussion: Angesichts der Ergebnisse stellt sich die Frage, ob die Bewohnerperspektive bei der interprofessionellen Zusammenarbeit überhaupt eine Rolle spielt/spielen kann.
Förderkennzeichen: 01GY1124