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Auswirkungen eines spezifischen Osteoporose-Trainings auf die Knochendichte, den Knochenstoffwechsel und funktionelle Parameter
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Veröffentlicht: | 11. September 2014 |
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Hintergrund: Patienten mit Osteoporose haben ein erhöhtes Risiko für pathol. Frakturen. Diese sind häufig mit Sturzereignissen assoziiert und resultieren meist aus einer synergistischen Defizienz in Knochendichte, Muskelkraft, Ausdauerleistungsfähigkeit, Koordination und Balance [1].
Studienfrage: Untersucht wurden die Auswirkungen eines spezifischen Osteoporose-Trainings auf die Knochendichte (bone mineral density – BMD) und den Knochenstoffwechsel, sowie auf funktionelle Parameter.
Methoden: 42 Patienten mit Osteoporose (mittleres Alter 68 Jahre) unter Bisphosphonat-Therapie und einer adäquaten Vitamin D und Kalzium-Supplementation wurden in die Studie eingeschlossen. 25 Patienten erhielten ein spezifisches Osteoporose-Training 1x/Woche (Sportgruppe – SG), 17 Patienten dienten als Kontrollgruppe (KG) ohne Training. Baseline, sowie nach 1 u. 2 Jahren wurden folgende Outcome-Parameter evaluiert: BMD (LWS und Schenkelhals – SH), Marker des Knochenstoffwechsels (Osteocalcin und β-Crosslaps), Kraft, Ausdauer, Koordination, Balance und Schmerzempfindung (VAS) mittels entsprechender Funktionstests.
Ergebnisse: In der SG zeigte sich nach 2 J. eine signif. Zunahme der BMD am SH (0,84±0,10 g/cm²) im Vergleich zu Baseline (0,81±0,12 g/cm²) (p<0,02), während die KG eine Abnahme der BMD im selben Zeitraum verzeichnete. Ein signif. Anstieg des Osteocalcin-Spiegels über Baseline (11,13±4,38 ng/ml) konnte in der SG sowohl nach 1 J. (17,23±3,68 ng/ml) (p<0,01) als auch nach 2 J. (22,9±2,91 ng/ml) (p<0,01) objektiviert werden, ein signif. Abfall der β-Crosslaps unter Baseline (8,29±4,12 ng/ml) zeigte sich in der SG erst nach 2 J. (3,86±1,63 ng/ml) (p<0,01). Die Funktionstests zeigten nur in der SG eine signif. Verbesserung nach 1 u. 2 J., während sich eine Abnahme der Schmerzen im Vergleich zu Baseline (52,4±21,4 mm) ebenfalls nur in der SG nach 1 J. (40,4±23,4 mm) (p<0,01) und nach 2 J. (32,0±23,3 mm) (p<0,01) nachweisen ließ.
Diskussion: Ein spezifisches Osteoporose-Training scheint signif. positive Effekte auf die BMD, den Knochenmetabolismus, sowie auf funktionelle Parameter bei gesicherter Osteoporose zu haben. Diese positiven Effekte könnten in einem verminderten Sturz- und Frakturrisiko mit erheblichen sozio-ökonomischen Konsequenzen resultieren. Vorliegende Daten unterstützen die Notwendigkeit eines solchen Trainings, das sich, aufgrund seiner Zeit- und Kosteneffizienz, einfach in die tägliche Praxis der multimodalen Osteoporose-Therapie integrieren ließe.