Artikel
Indikatorengestützte kleinräumige Versorgungsanalyse am Beispiel des hessischen Landkreises Gießen
Suche in Medline nach
Autoren
Veröffentlicht: | 11. September 2014 |
---|
Gliederung
Text
Hintergrund: Aufgrund des zunehmenden Hausärztemangels in ländlichen Regionen sehen immer mehr Kommunen die Notwendigkeit, zur Sicherstellung der hausärztlichen Versorgung beizutragen. Dazu sind kleinräumige Versorgungsanalysen anhand sinnvoller, auf kommunaler Ebene verfügbarer Indikatoren hilfreich, mit denen sich Versorgungsbedarfe und -potenziale abbilden lassen. Ein solches Indikatorenset fehlt bisher und soll in einem Pilotprojekt im hessischen Landkreis (LK) Gießen mit Unterstützung des Hessischen Ministeriums für Soziales und Integration erarbeitet und getestet werden.
Studienfrage: Wie sieht ein Indikatorenset am Beispiel des LK Gießen aus und lässt es sich für eine kleinräumige Versorgungsanalyse nutzen?
Methoden:
- 1.
- Entwurf einer Matrix auf Basis der Indikatoren der Gesundheitsberichterstattung (GBE) der Länder und des Bundes sowie nationaler und internationaler Versorgungsindikatoren
- 2.
- Prüfung, welche Indikatoren für den LK Gießen verfügbar sind
- 3.
- Bewertung der Nutzbarkeit der Indikatoren für eine kleinräumige Versorgungsanalyse
- 4.
- Praxistest des Indikatorensets im LK Gießen
Zudem wird ein im Hochsauerlandkreis erprobter Risikoindex zur Einschätzung relativer gesundheitlicher und pflegerischer Versorgungsrisiken im LK Gießen getestet.
Ergebnisse: Die bisherigen Ergebnisse weisen darauf hin, dass die im Rahmen der GBE vorgegebenen Indikatoren nur begrenzt für eine kleinräumige Versorgungsanalyse geeignet sind und in Hessen nur vereinzelt auf kommunaler Ebene erhoben werden. Eine Ergänzung dieser Indikatoren durch routinemäßig von den Fachdiensten im LK Gießen erhobene Daten und weitere Datenquellen (z.B. Krankenkassen, KV Hessen) wird derzeit geprüft.
Diskussion: Mithilfe des Indikatorensets können Analysen der derzeitigen und zukünftigen Versorgungssituation im LK Gießen durchgeführt werden, um Versorgungsprobleme auf kommunaler Ebene zu identifizieren und Maßnahmen zur Sicherstellung der hausärztlichen Versorgung zu priorisieren.