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48. Kongress für Allgemeinmedizin und Familienmedizin

Deutsche Gesellschaft für Allgemeinmedizin und Familienmedizin (DEGAM)

18. - 20.09.2014, Hamburg

Sektorübergreifende Versorgung alter Menschen und Prävention von nosokomialen Infektionen und Antibiotikaresistenzen in Altenpflegeheimen

Meeting Abstract

  • M. Klaschik - Universitätsklinikum Bonn, Institut für Hausarztmedizin, Bonn, Deutschland
  • J. Hammerschmidt - Universitätsklinikum Bonn, Institut für Patientensicherheit, Bonn, Deutschland
  • F. Knapp - Uniklinikum Bonn, Institut für Hygiene und öffentliche Gesundheit, Bonn, Deutschland
  • C. Rösing - Uniklinikum Bonn, Institut für Hygiene und öffentliche Gesundheit, Bonn, Deutschland
  • S. Engelhart - Uniklinikum Bonn, Institut für Hygiene und öffentliche Gesundheit, Bonn, Deutschland
  • T. Manser - Universitätsklinikum Bonn, Institut für Patientensicherheit, Bonn, Deutschland
  • H. Liese - Universitätsklinikum Bonn, Institut für Hausarztmedizin, Bonn, Deutschland
  • K. Weckbecker - Universitätsklinikum Bonn, Institut für Hausarztmedizin, Bonn, Deutschland
  • M. Exner - Uniklinikum Bonn, Institut für Hygiene und öffentliche Gesundheit, Bonn, Deutschland

Deutsche Gesellschaft für Allgemeinmedizin und Familienmedizin. 48. Kongress für Allgemeinmedizin und Familienmedizin. Hamburg, 18.-20.09.2014. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2014. Doc14degam063

doi: 10.3205/14degam063, urn:nbn:de:0183-14degam0639

Veröffentlicht: 11. September 2014

© 2014 Klaschik et al.
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Gliederung

Text

Hintergrund: Durch den demographischen Wandel wird die Zahl der Pflegebedürftigen in Deutschland weiter zunehmen (Quelle: Statistisches Bundesamt, Wiesbaden).Dort werden sie von ihren Hausärzten medizinisch betreut. Durch die oft vorhandene Vielzahl der Hausärzte, sind auch Prävention und Therapie von Infektionen bei den Heimbewohnern individuell verschieden.

Studienfrage: Kann ein koordinierender Hausarzt Prävention und Therapie von Infektionserkrankungen in Altenpflegeheimen verbessern? Sinkt dadurch die Anzahl der nosokomialen Infektionen?

Methoden: Bisher konnten 305 Studienteilnehmer in 6 Altenpflegeeinrichtungen für die Studie rekrutiert werden. Nach einer 3-monatigen Beobachtungsphase wurden in der ersten Interventionsphase drei Heime für ein Jahr einmal wöchentlich von einer koordinierenden Hausärztin besucht. Im Anschluss werden in der zweiten Interventionsphase die 3 anderen Heime für ein Jahr wöchentlich visitiert. Zusätzlich erhält das Pflegepersonal aller Heime zu Beginn jeder Interventionsphase eine Hygieneschulung.

Ergebnisse: Die zweite Interventionsphase hat gerade erst begonnen, daher liegen z.Zt. nur Zwischenergebnisse vor. Kontaktpunkte zu den niedergelassenen Hausärzten ergaben sich selten, da akute Erkrankungen am Tag der wöchentlichen Visite selten waren. Während der Visiten wurde das Pflegepersonal aktiv zu hygienerelevanten Themen beraten, was als sehr hilfreich wahrgenommen wurde.

Diskussion: Aus dem bisherigen Stand des Projekts zeigt sich, dass die Pflegenden der Altenhilfeeinrichtungen sehr von den wöchentlichen Visiten profitieren und an einer aktiven Verbesserung der Hygiene interessiert sind. Da die koordinierenden Hausärztinnen der Studie keinen Behandlungsvertrag mit den Heimbewohnern haben, ist ihre Effektivität bezüglich der Therapieentscheidungen bei Infektionserkrankungen beschränkt. Es stellt sich die Frage, wie evidenzbasierte Diagnostik und Therapie von nosokomialen Infektionen zukünftig einheitlicher für alle Heimbewohner erreicht werden können.