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Kostenstruktur eines hausarztbasierten Case Managements zur oralen Antikoagulation aus Sicht des Kostenträgers
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Veröffentlicht: | 11. September 2014 |
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Hintergrund: In der cluster-randomisierten PICANT-Studie wird untersucht, ob mit der Durchführung eines hausarztbasierten Case Managements zur Optimierung der oralen Antikoagulation (OAK) (Intervention) gerinnungsassoziierte Komplikationen bei betroffenen Patienten im Vergleich zur Regelversorgung (Kontrolle) reduziert werden können. Als sekundäre Zielgröße werden u.a. die Kosten des Case Managements aus Sicht des Kostenträgers, der Gesetzlichen Krankenversicherung (GKV), erhoben.
Studienfrage: Wie sehen die Kosten eines hausarztbasierten Case Managements zur OAK aus Sicht des Kostenträgers (GKV) im ersten Jahr aus?
Methoden: Die relevanten Kostenparameter aus Sicht des Kostenträgers (GKV) werden im Rahmen der Fragebogenerhebung zu drei Erhebungszeitpunkten (Monat 0, 12 und 24) erhoben. Die monetäre Bewertung des Ressourcenkonsums erfolgt durch die Multiplikation mit geeigneten Bewertungsgrößen, wie bspw. dem Arbeitskostensatz für Hausärzte (HÄ) und Medizinische Fachangestellte (MFA) des Statistischen Bundesamtes. Die Datenauswertung erfolgt mit SPSS (IBM SPSS Statistics 20) und Microsoft ExcelTM.
Ergebnisse: Die Kosten des Case Managements setzen sich aus Qualifizierungs- und Durchführungskosten zusammen. Die Qualifizierungskosten fallen einmalig zu Beginn des Case Managements an und betragen im Mittel für HÄ 56,20 € und für MFA 181,28 €. Die Durchführungskosten betragen im ersten Jahr im Mittel für HÄ 36,59 € und für MFA 7,98 € pro Studienpatient. Multipliziert man diese mit der durchschnittlichen Patientenanzahl von 14 pro Interventionspraxis und addiert die Qualifizierungskosten, kostete das Case Management im ersten Jahr im Mittel 861,46 € pro Interventionspraxis.
Diskussion: Die Ergebnisse zeigen, dass das Case Management akzeptable Kosten aus Sicht der GKV verursacht. Sie liefern wichtige Argumente zur Beantwortung der Frage, ob das Case Management als Leistung von ihr übernommen werden könnte oder nicht. Auf Basis der Gesamtdaten ist zu einem späteren Zeitpunkt eine Kosten-Effektivitäts-Analyse geplant. Kosten-Analysen als Teil von Versorgungsforschungsstudien können richtungweisende Ergebnisse für Entscheidungsträger im Gesundheitssystem liefern, insbesondere bei der Ressourcenallokation.
Literatur
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- Pfaff H, Albert U, Bornemann R, Ernstmann N, Gostomzyk J, Gottwik MG, et al. Methoden für die organisationsbezogene Versorgungsforschung. Gesundheitswesen. 2009; 71(11):777–90.
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- Greiner W, Witte J, Steffens M, Böttger R, Burgardt C. Methodische und institutionelle Hürden der Versorgungsforschung in Deutschland. Gesundh ökon Qual manag. 2013. DOI: 10.1055/s-0033-1350127