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„Die Angst einfach alleine dazustehen“ – Was Studierende von einer späteren landärztlichen Tätigkeit abhält
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Veröffentlicht: | 11. September 2014 |
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Hintergrund: Durch zunehmende Überalterung und Ungleichverteilung der Hausärzte zu Ungunsten strukturschwächerer ländlicher Gebiete, zeichnet sich bereits heute ein Magel an Hausärzten in diesen Regionen ab, der sich in den kommenden Jahren noch verschärfen wird. Bekannte wichtige Faktoren für ein Interesse an späterer landärztlicher Tätigkeit sind die primäre ländliche Sozialisation und der Einbezug landärztlicher Tätigkeit ins Curriculum. Die Medizinische Fakultät Magdeburg versucht mit einem klinischen Wahlfach „Landärztliche Medizin“ die Einstellung Medizinstudierender zu einer hausärztlichen Tätigkeit auf dem Land positiv zu beeinflussen.
Studienfrage: Welche Faktoren halten Studierende von einer späteren landärztlichen Tätigkeit ab? Welche bekannten Faktoren bestätigen sich und welche bisher nicht berücksichtigten Faktoren treten zu Tage?
Methoden: Die Teilnehmer und Teilnehmerinnen des Wahlfaches werden strukturiert interviewt und diese Interviews qualitativ nach Mayring ausgewertet.
Ergebnisse: Das Wahlfach erreicht Studierende, die primär ländlich sozialisiert sind und zudem an einer späteren landärztlichen Tätigkeit interessiert sind. Diese zeigen in den Interviews auf, dass sie Angst haben, später als Arzt oder Ärztin allein dazustehen, das heißt alle Entscheidungen, die die Patienten und Praxis betreffen, alleine fällen zu müssen. Weiterhin fehlt ihnen die Darstellung der landärztlichen Medizin im Sudium, genauso wie Informationen zu Weiterbildung, verschiedenen Praxismodellen und zur Niederlassung.
Diskussion: Während das Wahlfach attraktiv auf Studierende wirkt, die bereits Interesse an landärztlicher Medizin zeigen, sollte überlegt werden, wie man auch Studierende ohne primäres Interesse an einerlandärztlicher Tätigkeit erreichen kann. Da sch die zunehmende Feminisierung des Arztberufes speziell in der Allgemeinmedizin und auch im Wahlfach stark widerspiegelt, ist zu überlegen, inwiefern man dem im Besonderen Rechnung tragen sollte.
Literatur
- 1.
- Kopetsch T. Dem deutschen Gesundheitswesen gehen die die Ärzte aus! Studie zur Altersstruktur- und Arztzahlentwicklung. 5. aktualisierte und  komplett überarbeitete Auflage. Berlin: Bundesärztekammer und Kassenärztliche Bundesvereinigung; August 2010. ISBN 978-3-00-030957-1
- 2.
- Brooks RG, Walsh M, Mardon RE, Lewis M, Clawson A. The roles of nature and nurture in the recruitment and retention of primary care physicians in rural areas: a review of the literature. Acad Med. 2002 Aug;77(8):790-8.
- 3.
- Deutsch T, Hönigschmid P, Frese T, Sandholzer H. Early community-based family practice elective positively influences medical students’ career considerations – a pre-post-comparison. BMC Fam Pract. 2013 Feb 21;14:24. DOI: 10.1186/1471-2296-14-24