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48. Kongress für Allgemeinmedizin und Familienmedizin

Deutsche Gesellschaft für Allgemeinmedizin und Familienmedizin (DEGAM)

18. - 20.09.2014, Hamburg

Wohin zieht es den medizinischen Nachwuchs? Arbeitsort- und Facharztpräferenzen Medizinstudierender an deutschen und ungarischen Standorten

Meeting Abstract

  • A. Bartels - Medizinische Fakultät Carl Gustav Carus der TU Dresden, Bereich Allgemeinmedizin/MK3, Dresden, Deutschland
  • H. Riemenschneider - Medizinische Fakultät Carl Gustav Carus der TU Dresden, Bereich Allgemeinmedizin/MK3, Dresden, Deutschland
  • M. Nitschke-Bertaud - Facharzt für Innere Medizin, niedergelassener Hausarzt, Dresden, Deutschland
  • K. Voigt - Medizinische Fakultät Carl Gustav Carus der TU Dresden, Bereich Allgemeinmedizin/MK3, Dresden, Deutschland
  • N. Faubl - University of Pécs, Faculty of Medicine, Dept. of Behavioral Sciences, Pécs, Ungarn
  • F. Horváth - Semmelweis University Budapest, Faculty of Medicine, Dept. of Public Health, Budapest, Ungarn
  • A. Bergmann - Medizinische Fakultät Carl Gustav Carus der TU Dresden, Bereich Allgemeinmedizin/MK3, Dresden, Deutschland

Deutsche Gesellschaft für Allgemeinmedizin und Familienmedizin. 48. Kongress für Allgemeinmedizin und Familienmedizin. Hamburg, 18.-20.09.2014. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2014. Doc14degam056

doi: 10.3205/14degam056, urn:nbn:de:0183-14degam0565

Veröffentlicht: 11. September 2014

© 2014 Bartels et al.
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Gliederung

Text

Hintergrund: In Deutschland droht in ländlichen Gebieten ein Mangel von Hausärzten [1]. In Ungarn besteht durch die Abwanderung von Ärzten ins Ausland ein genereller Ärztemangel [2], [3]. Der strukturelle Ärztemangel ist speziell in ländlichen Regionen zu spüren, da die bleibenden Ärzte vorwiegend in den wenigen Großstädten arbeiten [4]. Daraus ableitend stellt sich die Frage, wo Medizinstudierende an europäischen Standorten aktuell Ihre berufliche Zukunft sehen. Im Rahmen einer internationalen multizentrischen Studie sollen Erkenntnisse über aktuelle Arbeitsort- und Facharztpräferenzen, die auf ein potentielles Migrationsverhalten hinweisen, generiert werden. Ein Fokus wird dabei auf die Facharztpräferenz Allgemeinmedizin gelegt.

Methodik: Die Datenerhebung erfolgt von März bis Juli 2014 im Rahmen einer Gesundheitsverhaltensbefragung an den deutschen Standorten Dresden und München, sowie an den ungarischen Standorten Budapest und Pécs. In beiden ungarischen Städten studieren zusätzlich internationale und deutsche Studierende. Erhoben werden u. a. neben demographischen Daten, die Arbeitsort- und Facharztpräferenzen sowie die Begründungen. Befragt werden Studierende des 2., 6. und 10. Semesters im Rahmen von Lehrveranstaltungen. Die Grundgesamtheit der deutschen Standorte liegt bei ca. 2.300, die der ungarischen bei ca. 2.900 eingeschriebenen Studierenden, wobei erfahrungsgemäß eine Antwortrate von ca. 70–90% zu erwarten ist.

Ergebnisse: Neben der Darstellung der aktuellen Facharztpräferenzen und Wünschen hinsichtlich der zukünftigen Arbeitsorten sollen mit multivariaten Modellen entsprechende Einflussfaktoren und Motive analysiert und vorgestellt werden.

Schlussfolgerungen: Die Ergebnisse können Rückschlüsse auf die zukünftige ärztliche Versorgungssituation in Deutschland und Ungarn zulassen. Relevante Einflussfaktoren und Motive können länderspezifisch und standortbezogen dazu dienen Strategien gegen mögliche Abwanderungstendenzen zu entwickeln.


Literatur

1.
Van den Bussche H, Kromark K, Köhl-Hackert N, Robra B, Rothe K, Schmidt A, Stosch C, Wagner R, Wonneberger C, Scherer M, Alfermann D, Gedrose B. Hausarzt oder Spezialist im In- oder Ausland? Ergebnisse einer multizentrischen Befragung von Studierenden im Praktischen Jahr zu ihren mittel- und langfristigen Berufszielen. Gesundheitswesen. 2012; 74(12):786-92.
2.
Dussault G, Fronteira I, Cabral J. Migration of health personnel in the WHO European Region. WHO; 2009. Verfügbar unter: http://www.euro.who.int/__data/assets/pdf_file/0010/95689/E93039.pdf (letzter Aufruf 28.04.14) Externer Link
3.
Balász P. Physicians’ workforce and the current impact of international migration in Hungary. Orvosi Hetilap. 2012;153(7):250-6.
4.
Wismar M, Maier C, Glinos IA, Dussault G, Figueras J. Health Professional Mobility and Health Systems. Evidence from 17 European countries. 2011. Verfügbar unter: http://www.euro.who.int/__data/assets/pdf_file/0017/152324/e95812.pdf (letzter Aufruf 28.04.14) Externer Link