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Akute Otitis media (AOM) – was wünschen sich Eltern von Primärversorgern? Ergebnisse einer explorativen Elternbefragung
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Veröffentlicht: | 11. September 2014 |
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Hintergrund: Die akute Otitis media (AOM) ist eine der häufigsten Indikationen für die Verschreibung von Antibiotika im Kindesalter. Obwohl eine unkomplizierte AOM in etwa 80% der Fälle innerhalb von drei Tagen von selbst ausheilt, erhalten viele Kinder ein Antibiotikum. Möglicher Grund: Eltern fordern dies bei den konsultierenden Hausarzt/Kinderarzt aktiv ein.
Studienfrage: Ziel dieser Studie ist die Ermittlung von Elternwunsch und tatsächlicher Verordnung, sowie möglicher Prädiktoren.
Methodik: Als Grundlage für die Entwicklung eines Fragebogens zur Elternperspektive zu AOM und Antibiotika (17 Fragekomplexe und 53 Items) dienten internationale Vorarbeiten. Nach Think-Aloud-Test und Standard-Pretest wurden 710 Erhebungsbögen in 15 Kindertagesstätten/Kindergärten (Stadt/Land) verteilt. Zur Anonymisierung erfolgte der Rücklauf in versiegelten Sammelboxen.
Ergebnisse: Die Rücklaufquote betrug 19,4% (n=138). Von den antwortenden Elternteilen sind 94,9% weiblich, 94,7% nicht allein erziehend, 43,1% im Alter zwischen 40 und 49 Jahren und 63,7% leben in städtischen Regionen. 75,4% haben 2 und mehr Kinder. Insgesamt n=104 Elternteile gaben an, mindestens eine AOM bei ihrem Kind erlebt zu haben (43% < 3x, 61% ≥ 3x). Bei diesen Eltern wurden Wünsche und tatsächliche Verordnung von Medikamenten bei AOM ihres Kindes erhoben. Die Trendanalysen zeigt, dass 26,9% dieser Eltern angeben, bei AOM des Kindes immer oder häufig um ein Antibiotikum zu bitten, während 58,9% selten oder nie danach fragen und 14,4% manchmal darum bitten. Demgegenüber wird in 70,2% immer oder häufig ein Antibiotikum verordnet, während in 15,4% selten oder keine und in 13,6% manchmal eine Verordnung erfolgt. Vorerfahrung der Eltern mit weiteren Kindern scheint kein Prädiktor für die Bitte um ein Antibiotikum zu sein.
Diskussion: Nach retrospektiven Angaben der Eltern werden Antibiotika bei AOM des Kindes fast dreimal häufiger verschrieben als diese aktiv darum gebeten haben. Möglicherweise nehmen Haus- und Kinderärzte an, dass Eltern grundsätzlich ein Antibiotikum erwarten wurde.