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48. Kongress für Allgemeinmedizin und Familienmedizin

Deutsche Gesellschaft für Allgemeinmedizin und Familienmedizin (DEGAM)

18. - 20.09.2014, Hamburg

Der Effekt von Theophyllin auf die Hospitalisierung und Exazerbationen bei Patienten mit COPD

Meeting Abstract

  • J. Fexer - Klinikum rechts der Isar der TU-München, Institut für Allgemeinmedizin, München, Deutschland
  • E. Donnachie - Kassenärztliche Vereinigung Bayerns, München, Deutschland
  • A. Schneider - Klinikum rechts der Isar der TU-München, Institut für Allgemeinmedizin, München, Deutschland
  • S. Wagenpfeil - Universitätsklinikum des Saarlandes, Institut für Medizinische Biometrie, Epidemiologie und Medizinische Informatik, Homburg, Deutschland
  • M. Keller - Kassenärztliche Vereinigung Bayerns, München, Deutschland
  • F. Hofmann - Kassenärztliche Vereinigung Bayerns, München, Deutschland
  • M. Mehring - Klinikum rechts der Isar der TU-München, Institut für Allgemeinmedizin, München, Deutschland

Deutsche Gesellschaft für Allgemeinmedizin und Familienmedizin. 48. Kongress für Allgemeinmedizin und Familienmedizin. Hamburg, 18.-20.09.2014. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2014. Doc14degam020

doi: 10.3205/14degam020, urn:nbn:de:0183-14degam0201

Veröffentlicht: 11. September 2014

© 2014 Fexer et al.
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Gliederung

Text

Hintergrund: Theophyllin wird gegenwärtig häufig zur Behandlung der chronisch obstruktiven Lungenerkrankung (COPD) eingesetzt. Aufgrund der aktuellen Studienlage besteht eine erhebliche Unsicherheit hinsichtlich dessen Wirksamkeit und Sicherheit.

Studienfrage: Die vorliegende Studie untersucht den Einfluss von Theophyllin auf Krankenhauseinweisungen und Exazerbationen anhand des ambulanten Disease-Management-Programms COPD in Bayern.

Methoden: Insgesamt wurden 30.330 Patientendatensätze aus dem Disease-Management-Programm für COPD analysiert. Unter Verwendung von logistischen Regressionsmodellen wurden Propensity Scores berechnet, die für die Baseline-Charakteristika kontrollierten. Anhand des ermittelten Propensity Scores wurden vergleichbare Patientengruppen gebildet, welche im Median über 9 (Theophyllingruppe) beziehungsweise 10 Quartale hinweg (Kontrollgruppe) beobachtet wurden.

Ergebnisse: Insgesamt wurden 1 496 Patienten, die eine Theophyllin-Therapie erhielten, mit 1 496 Patienten ohne Theophyllin-Therapie gematcht. Die Wahrscheinlichkeit für eine Exazerbation innerhalb des Beobachtungszeitraumes betrug für Patienten der Kontrollgruppe 33,5% und für Patienten der Theophyllingruppe 43,4% (Hazard Ratio [HR]: 1,41; 95-%-Konfidenzintervall [95-%-KI]: 1,24–1,60]), mit einer „number needed to harm“ (NNH): 11 (95-%-KI: 7,7–20,9). 11,4% der Patienten der Kontrollgruppe und 17,4% der Patienten der Theophyllingruppe wurden hospitalisiert (HR: 1,61; 95-%-KI: 1,29–2,01), mit einer NNH von 17 (95-%-KI: 11,0–34,5).

Diskussion: Eine Therapie mit Theophyllin ist mit einem erhöhten Auftreten von Exazerbationen und Krankenhausaufenthalten assoziiert. Der therapeutische Wert von Theophyllin sollte daher überdacht und in weiteren Studien überprüft werden.