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Epicite hydro in der Therapie thermischer Verletzungen bei Kindern – ein neuer Standard of Care?
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Autoren
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M. Duis
- Kinderchirurgische Klinik, Universitätsklinikum Mannheim, Medizinische Fakultät Mannheim, Universität Heidelberg, Mannheim, Germany
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K. Maurer
- Kinderchirurgische Klinik, Universitätsklinikum Mannheim, Medizinische Fakultät Mannheim, Universität Heidelberg, Mannheim, Germany
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M. Renkert-Baudis
- Kinderchirurgische Klinik, Universitätsklinikum Mannheim, Medizinische Fakultät Mannheim, Universität Heidelberg, Mannheim, Germany
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L. M. Wessel
- Kinderchirurgische Klinik, Universitätsklinikum Mannheim, Medizinische Fakultät Mannheim, Universität Heidelberg, Mannheim, Germany
| Veröffentlicht: | 13. Januar 2020 |
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Gliederung
Text
Einleitung: Die kindgerechte Therapie thermischer Verletzungen stellt hohe Anforderungen an Wundauflagen. Neben einer raschen infektfreien Abheilung sollten sie während der Heilung Schmerzen und Juckreiz lindern, eine zeitnahe Rückkehr in den Alltag ermöglichen und mit Angst und Schmerzen verbundene Verbandswechsel auf das Notwendigste reduzieren. Etablierte Hydrokolloid- oder Schaumverbände erfordern insbesondere bei Kleinkindern mehrfache Wechsel in Sedierung oder Narkose.
Mit Epicite Hydro® steht eine Nanocellulose-basierte Wundauflage zur Verfügung, die nach initialem Débridement bis zur Reepithelialisierung oder Spalthauttransplantation auf der Haut verbleibt. Somit ist lediglich ein regelmäßiger, in der Regel ambulanter Wechsel des Oberverbandes notwendig.
Um einen neuen, kindgerechten Therapiestandard zu etablieren, verwenden wir für die Versorgung thermischer Verletzungen am Rumpf und den rumpfnahen Extremitäten am Kinderschwerbrandverletztenzentrum der UMM seit Mitte 2018 die Wundauflage Epicite hydro®.
Material und Methoden: Im Zeitraum von 08/2018 – 08/2019 erfolgte bei thermischen Verletzungen Grad 2a-2b des Rumpfes und der Extremitäten nach initialem Débridement die Auflage eines PU-Schaumverbandes (Biatain®) oder die Auflage von Epicite Hydro® mit zusätzlichem Oberverband (Fettgaze/Kompressen). Es folgt eine Auswertung der Daten unter anderem in Bezug auf Hospitalisierungsdauer sowie die Anzahl der Verbandswechsel in Narkose/Sedierung und der Spalthauttransplantationen nach Auflage beider Wundauflagen.
Ergebnisse: Die initiale Therapie erfolgte je nach Patientenalter und Verletzungsausmaß ambulant oder stationär. Bei Versorgung der thermischen Verletzungen am Rumpf und den rumpfnahen Extremitäten mit PU-Schaumverband (Biatain®) führten wir nach bisherigem Standard of Care alle 3-5 Tage einen Verbandswechsel mit Wechsel der Wundauflage bis zur Reepithelialisierung oder Spalthauttransplantation durch. Nach Auflage von Epicite hydro® erfolgten i.d.R. lediglich Wechsel des Oberverbandes. Bei den so behandelten Kindern zeigte sich eine kürzere Hospitalisierungsdauer sowie eine geringere Anzahl von Verbandswechseln in Narkose. Eine erhöhte Rate an Komplikationen oder Wundinfekten konnte nicht beobachtet werden und die Akzeptanz der Wundauflage bei Patienten und Eltern war hoch. Das Entfernen der Auflage wurde von den Kindern gut toleriert.
Schlussfolgerung: Die Anwendung von Epicite hydro® als Wundauflage bei thermischen Verletzungen im Kindesalter ist insbesondere wegen der Möglichkeit der einmaligen Applikation und Belassen der Wundauflage bis zur Reepithelialisierung oder Spalthauttransplantation eine interessante Alternative. Schmerzhafte Folgeprozeduren werden auf ein Minimum reduziert, Verbandswechsel sind i.d.R. ambulant und ohne Narkose durchführbar und die Hospitalisierungsdauer ist deutlich geringer. Epicite hydro® hat sich somit in unserem Zentrum als neuer Standard of Care etabliert.
