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38. Jahrestagung der Deutschsprachigen Arbeitsgemeinschaft für Verbrennungsbehandlung (DAV 2020)

15.01. - 18.01.2020, Zell am See, Österreich

Emergency Management of Severe Burns (EMSB): Ein Kurskonzept auch für die D-A-CH-Region

Meeting Abstract

  • Frank Sander - Unfallkrankenhaus Berlin, Berlin, Germany
  • Stian Almeland - Unfallkrankenhaus Berlin, Berlin, Germany
  • Jan Baus - Unfallkrankenhaus Berlin, Berlin, Germany
  • Jörg Beneker - Unfallkrankenhaus Berlin, Berlin, Germany
  • Bernd Hartmann - Unfallkrankenhaus Berlin, Berlin, Germany

Deutschsprachige Arbeitsgemeinschaft für Verbrennungsbehandlung. 38. Jahrestagung der Deutschsprachigen Arbeitsgemeinschaft für Verbrennungsbehandlung (DAV 2020). Zell am See, Österreich, 15.-18.01.2020. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2020. Doc6.02

doi: 10.3205/20dav040, urn:nbn:de:0183-20dav0402

Veröffentlicht: 13. Januar 2020

© 2020 Sander et al.
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Gliederung

Text

Einleitung: Zur Verbesserung des Standards der initialen Versorgung Brandverletzter hatte die Australian and New Zealand Burns Association (ANZBA) 1996 den Kurs „Emergency Management of Severe Burns“ (EMSB) entwickelt. In Europa hat sich dieser Kurs bereits in Großbritannien, den Niederlanden und in Skandinavien etabliert.

Methodik: Das mit anderen Kursen vergleichbare ABCDE-Konzept mit finalem Schwerpunkt der Verbrennungsdiagnostik und -behandlung ist nicht nur für Ärzte sondern auch für Pflege- und Rettungsdienstpersonal vorgesehen und befähigt die Teilnehmer zur richtigen Einschätzung und Initialbehandlung der Verletzung bevor eine Verlegung in ein Zentrum erfolgt. Grundlage dieses Kurses ist ein, mittlerweile in der 19. überarbeiteten und aktualisierten Fassung vorliegendes Handbuch, welches den Kursteilnehmern vorab zugesandt wird.

Ergebnisse: Ziel des Kurses ist die Erkennung lebensbedrohlicher Begleitverletzungen und die richtige Einschätzung der Verbrennungsschwere als Grundlage einer prioritätenorientierten Behandlung thermomechanischer Kombinationsverletzungen („treat first what kills first“). 10-12 Instruktoren und Koordinatoren betreuen bis zu 24 Teilnehmer. Der eintägige Kurs ist in vier Teile untergliedert. Im Vorlesungsteil wird nochmals auf wesentliche Inhalte des Kursmanuals eingegangen, bevor an sogenannten „Skill Stations“ Beatmungsmanagement, Wundbeurteilung, Escharotomy, Flächen- und Flüssigkeitsberechnung sowie Dokumentation und Verlegungskriterien ausgearbeitet bzw. geübt werden. In interaktiven Diskussionsgruppen werden die Besonderheiten bei Kindern, bei chemischen und elektrischen sowie Mehrfachverletzungen vermittelt. Einen Multiple Choice Test und ein praktisches Examen an Mimen gilt es abschließend zu bestehen.

Schlussfolgerung: Der EMSB Kurs stellt auch in der D-A-CH-Regionen, die eine relativ hohe Dichte an Brandverletztenzentren aufweist, eine wertvolle Schulung von in der Verbrennungsdiagnostik und -behandlung unerfahrenerem Personal zur optimierten frühen Patientenversorgung dar. Dieser Aspekt der gerade auch beim Massenanfall Brandverletzter wichtig. Auch die Weiterbildung Plastischer Chirurgen mit Ausbildungsschwerpunkten in anderen Säulen des Faches würde davon erheblich profitieren. Das Unfallkrankenhaus Berlin wird mit den weitreichenden Möglichkeiten seines Zentrums für Notfalltraining im Rahmen eines Pilotprojektes im Juni 2020 diesen Kurs erstmalig anbieten.