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37. Jahrestagung der Deutschsprachigen Arbeitsgemeinschaft für Verbrennungsbehandlung (DAV 2019)

09.01. - 12.01.2019, Schladming, Österreich

Großflächige Wundunterdrucktherapie bei Schwerbrandverletzten

Meeting Abstract

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  • B. Wallner - Abteilung für Plastische Chirurgie und Brandverletztenzentrum, BG-Unfallklinik, Murnau, Deutschland
  • M. Öhlbauer - Abteilung für Plastische Chirurgie und Brandverletztenzentrum, BG-Unfallklinik, Murnau, Deutschland

Deutschsprachige Arbeitsgemeinschaft für Verbrennungsbehandlung. 37. Jahrestagung der Deutschsprachigen Arbeitsgemeinschaft für Verbrennungsbehandlung (DAV 2019). Schladming, Österreich, 09.-12.01.2019. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2019. Doc80

doi: 10.3205/19dav80, urn:nbn:de:0183-19dav801

Veröffentlicht: 8. Januar 2019

© 2019 Wallner et al.
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Gliederung

Text

Grundlagen: Seit über 10 Jahren wird die Wundunterdrucktherapie (NPWT) bei Brandverletzten konzeptionell und standardisiert angewendet.

Insbesondere die großflächige Anwendung der Wundunterdrucktherapie bei Schwerbrandverletzten hat uns vor besondere Aufgaben gestellt. Kosten, Nutzen und Riskio dieser speziellen Anwendung wurden retrospektiv aufgearbeitet.

Methodik: Innerhalb der letzten 10 Jahre wurden über 500 schwerbrandverletzte Patienten, mit einer verbrannten KOF bis zu 85%, mittels großflächiger Wundunterdrucktherapie, beginnend mit der Initialversorgung nach Blasendebridement, über die Phase der Wundkonditionierung bis hin zur definitiven Spalthautübertragung, behandelt.

Material- wie Personalkosten, als auch Intensivmedizinische – und Wundheilungsparameter wurden über den gesamten Verlauf des stationären Aufenthaltes eines (schwer-) brandverletzten Patienten erhoben und mit einem Kollektiv konventionell therapierter Patienten verglichen.

Eine Riskiobewertung für das Belassen der Polyurethan-Schwämme länger als Herstellerempfehlung wurde erstellt.

Ergebnisse: Bei allen mittels Wundunterdruckverbänden behandelten (schwer-)brandverletzten Patienten konnte eine deutliche Reduktion der erforderlichen Verbandswechsel erreicht werden. Die ermittelten intensivmedizinischen und chirurgischen Parameter zeigten die mittels Wundunterdruckverbände versorgten Patienten im Vergleich zum konservativ therapierten Kollektiv stabiler. Es konnte eine Reduktion der Schmerzmedikation, auch eine wesentliche Reduktion der kreislaufstabilisierenden Medikamente, bedingt durch die wesentlich geringere Wundinfekt-assoziierte-Sepsis, erreicht werden.

Sowohl durch die Reduktion der notwendigen Verbandswechsel, als auch durch den komplikationsärmeren Verlauf hinsichtlich Wundsepsis und Wundheilung, als auch durch den reduzierten Einsatz von Material- und Personalressourcen, zeigte sich die Anwendung der Wundunterdrucktherapie der Brandverletzten als hoch kosteneffiziente Therapieform.

Schlussfolgerungen: Der konsequente und standardisierte Einsatz der Wundunterdrucktherapie von der Initialversorgung bis zur definitiven Defektdeckung stellt sich nach über 500 therapierten brandverletzten Patienten, insbesondere bei Schwer- und Schwerstbrandverletzten, als Therapiekonzept mit exzellenter Kosten-Nutzen-Risiko Bewertung dar.