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Intertesterreliabilität und Kriteriumsvalidität bei der Bestimmung der Haut- und Bindegewebewiderstände (BGW) im physiologischen Gewebe – Eine Pilot-Studie
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Veröffentlicht: | 8. Januar 2019 |
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Gliederung
Text
Einleitung: In der Nachbehandlung von Verletzungen und strukturellen Dysfunktionen im Bereich des muskuloskelettalen Bewegungsapparates ist eine wundheilungsadaptierte Dosierung von größter Bedeutung. Voraussetzung dafür ist einerseits das Erkennen der BGW und andererseits die Objektivierung deren.
Fragestellung: Lokalisieren Physiotherapeuten die Bindegewebewiderstände in physiologischem Gewebe zuverlässig? Ist eine genügende Kriteriumvalidität bezüglich des verwendeten Messinstrumentes gegeben?
Methode: Bei dieser Pilotstudie wurden 8 Rater und vier Subjekte (Rücken) involviert. Der verwendete „Verschiebetest“ dient zur Erkennung vom ersten (R1) und zweiten (R2) BGW. Der Vergleich der Messwerte erfolgte mit dem Test zur Inter-Klassen-Korrelation (ICC). Die Berechnung erfolgte mit dem Statistikprogramm R.
Ergebnisse:
Intertester-Reliabilität
- Der Interrater ICC2-Wert zeigte bei der Erkennung von BGW R1 bei einem Konfidenzintervall von 95% einen Wert von 0.67 (KI 0.32 – 0.97). Dies entspricht einer moderaten Reliabilität.
- Der Interrater ICC2-Wert zeigte bei der Erkennung von BGW R2 bei einem Konfidenzintervall von 95% einen Wert von 0.80 (KI 0.50 – 0.98). Dies entspricht einer guten Reliabilität.
Kriteriumsvalidität: Die empirisch bekannten markanten Widerstandsanstiege R1 und R2 konnten in der Messanordung mit dem verwendeten Messinstrument nicht eindeutig nachgewiesen werden. Bei allen vier Subjekten sind jeweils mehr als zwei markante Widerstandsansteige zu erkennen. Dies lässt keine eindeutige Aussage über die Kriteriumsvalidität dieses Messinstrumentes zu.
Schlussfolgerung: Mit der Berücksichtigung des ersten und zweiten BGW in der entsprechenden Phase der Wundheilung ist die Grundlage für eine adäquate Dosierung (funktioneller Reiz) gegeben. In dieser Pilotstudie konnte in der Intertesterreliabilität in Bezug auf den empirisch zweiten Bindegewebewiderstandanstieg ein gutes Resultat beobachtet werden. Dies ist eine sehr gute und grundlegende Voraussetzung für eine adäquate und wundheilungsphasengerechte Therapie. Vorallem die gute Erkennung vom zweiten Bindegewewbewiderstandsanstieg verhindert eine zu hohe Dosierung in der Proliferationsphase und schützt somit vor einer erneuten mechanischen Entzündungsreaktion. Bezüglich der Kriterumsvalidität des in dieser Pilotstudie verwendeten Messinstrumentes, konnte keine genügende Validiät nachgewiesen werden.