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36. Jahrestagung der Deutschsprachigen Arbeitsgemeinschaft für Verbrennungsbehandlung (DAV 2018)

10.01. - 13. 01.2018, Garmisch-Partenkirchen

Aus dem Ausland transferierte, intensivpflichtige VerbrennungspatientInnen: Herausforderung oder Überforderung?

Meeting Abstract

  • Alexandra Fochtmann-Frana - Medizinische Universität Wien, Univ. Klinik für Chirurgie, Klinische Abteilung für Plastische und Rekonstruktive Chirurgie, Wien, Österreich
  • presenting/speaker Christian Freystätter - Medizinische Universität Wien, Univ. Klinik für Chirurgie, Klinische Abteilung für Plastische und Rekonstruktive Chirurgie, Wien, Österreich
  • Gerald Ihra - Medizinische Universität Wien, Klinische Abteilung für Allgemeine Anästhesie und Intensivmedizin, Wien, Österreich
  • Stefanie Nickl - Medizinische Universität Wien, Univ. Klinik für Chirurgie, Klinische Abteilung für Plastische und Rekonstruktive Chirurgie, Wien, Österreich
  • Thomas Rath - Medizinische Universität Wien, Univ. Klinik für Chirurgie, Klinische Abteilung für Plastische und Rekonstruktive Chirurgie, Wien, Österreich
  • Christine Radtke - Medizinische Universität Wien, Univ. Klinik für Chirurgie, Klinische Abteilung für Plastische und Rekonstruktive Chirurgie, Wien, Österreich

Deutschsprachige Arbeitsgemeinschaft für Verbrennungsbehandlung. 36. Jahrestagung der Deutschsprachigen Arbeitsgemeinschaft für Verbrennungsbehandlung (DAV 2018). Garmisch-Partenkirchen, 10.-13.01.2018. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2018. DocV 69

doi: 10.3205/18dav80, urn:nbn:de:0183-18dav808

Veröffentlicht: 9. Januar 2018

© 2018 Fochtmann-Frana et al.
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Gliederung

Text

Hintergrund: VerbrennungspatientInnen, welche aus dem Ausland transferiert werden, stellen das behandelnde Team oftmals vor eine Herausforderung. Eine frühe Nekrosektomie und eine adäquates Flüssigkeitsmanagement können nachweislich die Überlebensrate nach Brandverletzung erhöhen, wobei bekanntermaßen die ersten Stunden nach dem Trauma ausschlaggeben sind. Im Rahmen der Studie wurde das Outcome der transferierten VerbrennungspatientInnen untersuchen.

Methoden: Es wurden Patientenakte der Verbrennungsintensivstation des AKH Wien zwischen 2003 und 2016 ausgewertet. Eingeschlossen wurden alle VerbrennungspatientInnen (n=744) welche in dem oben genannten Zeitraum an unserer Intensivstation für Schwerbrandverletzte behandelt wurden.

Resultate: Es wurden 32/744 (4%) der VerbrennungspatientInnen, welche in dem oben genannten Zeitraum an unserer Intensivstation behandelt wurden, aus dem Ausland transferiert. Die Herkunftsländer waren wie folgt: Rumänien (n=9, 28%), Ungarn (n=4, 13%), Serbien (n=4, 13%), Kroatien (n=3, 9%), Irak (n=2, 6%), Ägypten (n=2, 6%) und andere Länder (n=8, 25%). Bevor die VerbrennungspatientInnen an unsere Abteilung transferiert wurden, wurden sie im Schnitt 7 Tage im Heimatland vorbehandelt (median: 5 Tage, Spannbreite: 0-64 Tage). Verglichen mit dem österreichischen Patientenkollektiv hatten die transferierten PatientInnen einen signifikant höheren Abbreviated Burn Severity Index (ABSI) und waren großflächiger uns tiefergradig verbrannt (Tabelle 1 [Tab. 1]). Folglich zeigte sich die Mortalität bei den transferierten PatientInnen höher als im österreichischen Patientenkollektiv (22% vs. 19%).

Schlussfolgerung: Aus dem Ausland transferierte VerbrennungspatientInnen stellen das behandelnde Team vor eine Herausforderung, da sie zumeist großflächigere und tiefere Verbrennungsverletzungen aufweisen. Obwohl die PatientInnen im Schnitt relativ jung sind zeigt sich die Mortalitätsrate im Vergleich zu den primär im Verbrennungszentrum behandelten PatientInnen erhöht.