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Erfolgreiche Kontrolle eines MRSA-Ausbruchs auf der Schwerbrandverletzten-Intensivstation durch ein multimodales Konzept
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Veröffentlicht: | 9. Januar 2018 |
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Hintergrund: Meticillin-resistant Staphylococcus aureus (MRSA) Kolonisationen treten häufig bei Brandverletzten auf, die potentiell durch eine MRSA-Infektion gefährdet sind. Durch die Behandlung großer Wundflächen und die dadurch auftretende relativ hohe Keimlast, besteht in diesem Kontext ein hohes Risiko eines MRSA-Ausbruchs. Zur Kontrolle eines MRSA Ausbruchs wurde auf der Verbrennungsintensivstation des Schwerbrandverletztenzentrums der der Klinik für Plastische, Ästhetische, Hand und Wiederherstellungschirurgie eine komplexes Konzept erfolgreich etabliert.
Methoden: Das bestehende Konzept zur Infektionskontrolle wurde durch zusätzliche Maßnahmen erweitert.
- 1.
- Implementierung eines wöchentlichen Prävalenzscreenings für MRSA
- 2.
- Verschärfung des Desinfektionsprotokolls
- 3.
- Reglementierung der Aufnahme von Patienten und
- 4.
- Zeitlich begrenzte Schließung der Station
Gleichzeitig wurden epidemiologische Untersuchungen und Umgebungs- sowie Oberflächenanalysen zur Detektion kontaminierter Areale durchgeführt. Die gewonnenen Proben wurden durch Pulsed-Field Gel Elektrophoresis and spa-typing analysiert. Eine PubMed Suche mit dem Focus auf MRSA-Ausbrüche auf Verbrennungsintensivstationen wurde zum Vergleich der methodischen Vorgehensweisen durchgeführt.
Ergebnisse: Während eines Zeitraums von 7 Monaten waren 8 Patienten von einer, in der Klinik erworbenen MRSA-Kolonisation betroffen entsprechend einer MRSA-Angriffsrate von 8%. Unsere epidemiologischen und Umgebungsuntersuchungen waren hinweisend auf eine Transmission von Patient zu Patient. Diese Vermutung ließ sich in der molekularen Analyse der bakteriellen Isolate bestätigen, die ein monoklonales Muster auswiesen. In Anlehnung zu den Befunden und Empfehlungen anderer Verbrennungsintensivstationen konnte der Ausbruch durch Patientenscreening und eine temporärere Schließung der Station erfolgreich kontrolliert werden.
Conclusio: Die Kontrolle eines Ausbruchs mit dem multi-resistenten Erreger MRSA auf der Verbrennungsintensivstation erfordert die Umsetzung einer umfangreichen und vielschichtigen Programms zur Kolonisations- und Infektionskontrolle. Sofern, Patienten der Station das Reservoir eines MRSA-Ausbruchs sind, besteht eine effektive Kontrollmaßnahme in der Verlegung der Patienten oder temporäreren Stationsschließung.