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36. Jahrestagung der Deutschsprachigen Arbeitsgemeinschaft für Verbrennungsbehandlung (DAV 2018)

10.01. - 13. 01.2018, Garmisch-Partenkirchen

Die Prävention des Muskelkatabolismus von akuten Schwerbrandverletzten wird durch die Interaktion von Myostatin und Follistatin vermittelt

Meeting Abstract

  • presenting/speaker Björn Behr - BG Universitätsklinikum Bergmannsheil, Klinik für Plastische Chirurgie, Bochum, Deutschland
  • Mustafa Becerikli - BG Universitätsklinikum Bergmannsheil, Klinik für Plastische Chirurgie, Bochum, Deutschland
  • Henriette Jaurich - BG Universitätsklinikum Bergmannsheil, Klinik für Plastische Chirurgie, Bochum, Deutschland
  • Johannes M. Wagner - BG Universitätsklinikum Bergmannsheil, Klinik für Plastische Chirurgie, Bochum, Deutschland
  • Kamran Harati - BG Universitätsklinikum Bergmannsheil, Klinik für Plastische Chirurgie, Bochum, Deutschland
  • Mehran Dadras - BG Universitätsklinikum Bergmannsheil, Klinik für Plastische Chirurgie, Bochum, Deutschland
  • Marius Drysch - BG Universitätsklinikum Bergmannsheil, Klinik für Plastische Chirurgie, Bochum, Deutschland
  • Marcus Lehnhardt - BG Universitätsklinikum Bergmannsheil, Klinik für Plastische Chirurgie, Bochum, Deutschland
  • Christoph Wallner - BG Universitätsklinikum Bergmannsheil, Klinik für Plastische Chirurgie, Bochum, Deutschland

Deutschsprachige Arbeitsgemeinschaft für Verbrennungsbehandlung. 36. Jahrestagung der Deutschsprachigen Arbeitsgemeinschaft für Verbrennungsbehandlung (DAV 2018). Garmisch-Partenkirchen, 10.-13.01.2018. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2018. DocV 61

doi: 10.3205/18dav72, urn:nbn:de:0183-18dav725

Veröffentlicht: 9. Januar 2018

© 2018 Behr et al.
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Gliederung

Text

Brandverletzte mit mehr als 20% verbrannter Körperoberfläche leiden unter einer systemischen katabolen Reaktion. Der durch das thermische Trauma herbeigeführte Verlust an Muskelmasse bedingt eine höhere Inzidenz für Komorbiditäten und kann schließlich zu einer erhöhten Mortalität führen. In dieser Studie untersuchten wir die Rolle von Myostatin und GDF11 und deren Interaktion mit Follistatin in der Muskelkachexie

Brandverletzte mit einer betroffenen Körperoberfläche von mehr als 10% im Alter zwischen 18 und 75 Jahren wurden prospektiv innerhalb der ersten 48 Stunden nach Trauma in die Studie aufgenommen um verschiedene Parameter des Muskelkatabolismus zu untersuchen. Als Kontrolle dienten gesunde Probanden. In vitro Experimente wurden mit C2C12 Muskelzellen und Serum-konditionierten Medium durchgeführt um Effekte auf Proliferation und Differenzierung zu bestimmen.

Wir konnten einen zeitabhängigen initiale Verminderung und eine langfristige (9 Monate nach Trauma) Erhöhung von Myostatin bei Schwerbrandverletzten im Blutserum nachweisen (p<0,001). Für Follistatin konnte ein reziprokes Verhalten gezeigt werden (r=–0.707, p=0.001). Außerdem zeigte sich die Muskelkraft der nicht-dominanten Hand in Schwerbrandverletzten signifikant gegenüber den gesunden Probanden reduziert, ebenso zeigte sich hier eine Korrelation mit dem Myostatin Serumwerten(r=–0.899, p<0.001).in vitro Experimente mit serum-konditionierten Myoblasten zeigten eine gesteigerte Zellproliferation und myogene Differenzierung nach der Applikation von Serum von akuten Brandverletzten jedoch eine Verminderung mit Serum welches 9 Monate nach Verbrennungstrauma gewonnen wurde.

Unsere Daten lassen eine akute muskelanabole Antwort des Organismus nach Verbrennungen vermuten, welche langfristig in einer katabolen Situation mit reduzierter Muskelkraft und reduzierter Proliferation und myogener Differenzierung mündet.