gms | German Medical Science

36. Jahrestagung der Deutschsprachigen Arbeitsgemeinschaft für Verbrennungsbehandlung (DAV 2018)

10.01. - 13. 01.2018, Garmisch-Partenkirchen

Analyse der Behandlung von Brandverletzten in Zentren und nicht-Zentren, Schwerpunkt Kinder

Meeting Abstract

Suche in Medline nach

  • presenting/speaker Steffen Wahler - St. Bernward GmbH, Hamburg, Deutschland
  • Alfred Müller - Analytical Services GmbH, München, Deutschland

Deutschsprachige Arbeitsgemeinschaft für Verbrennungsbehandlung. 36. Jahrestagung der Deutschsprachigen Arbeitsgemeinschaft für Verbrennungsbehandlung (DAV 2018). Garmisch-Partenkirchen, 10.-13.01.2018. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2018. DocV 51

doi: 10.3205/18dav62, urn:nbn:de:0183-18dav623

Veröffentlicht: 9. Januar 2018

© 2018 Wahler et al.
Dieser Artikel ist ein Open-Access-Artikel und steht unter den Lizenzbedingungen der Creative Commons Attribution 4.0 License (Namensnennung). Lizenz-Angaben siehe http://creativecommons.org/licenses/by/4.0/.


Gliederung

Text

Fragestellung: Die jährlich von DGV und DAV publizierten Registerdaten aus den Zentren für Schwerbrandverletzte berichten nicht über die Versorgung außerhalb der Zentren. Die Qualitätsberichte der deutschen Krankenhäuser können dazu Einblicke geben. Es ist möglich hier differenziert Daten über die Versorgung aller Brandverletzungen entnommen werden, wie Schwere, Lokalisation, Transplantationen sowie verwendete Materialen.

Methoden: Es erfolgte eine Auswertung aller Qualitätsberichte, getrennt nach Brandverletztenzentren und allen anderen Krankenhäuser unter besonderer Berücksichtigung der Kinder. Ebenfalls wurden Daten des statistischen Bundesamtes herangezogen. Hauptdiagnosen nach Grad der Verbrennung und der hauptsächlich betroffenen Körperregion wurden ermittelt und die kodierten Behandlungen erfasst.

Ergebnisse: In Deutschland wurden 2015 insgesamt 12.739 (2010: 11.604; 2005: 11.727) Verbrennungen der äußeren Körperoberfläche als stationäre Hautdiagnose berichtet. Davon 4.335 (34,0%) bei Kindern unter 5 Jahren (2010: 3.677 (31,7%); 2005: 3.605 (30,7%)). Es werden 51,3% aller Verbrennungen in Zentren behandelt, 39,9% der Grades 2a, 60,7% der Grad 2b und 71,1% der 3. Grades. Bei Kindern werden 56,3% aller temporären Deckungen in Zentren durchgeführt. 40,6% der zweit- und 61,9% der drittgradigen Handverbrennungen werden in Zentren versorgt. Dort werden auch 82% aller Hauttransplantationen durchgeführt. Bei der Deckung wird relativ in Zentren 13% (Kinder: 39%) des xenogenen Materials verwendet, 32% (K:55%) des alloplastischen Materials, 12% (K:73%) der Material-Kombinationen 42% (K:59%) der Deckungen mit hydrolytisch resorbierbarer Membran und 52% (K25%) des Gebrauchs von kultivierten Keratinozyten. Am absolut häufigsten wird bei Kindern mit hydrolytisch resorbierbarer Membran gedeckt, 48% aller Deckungen in nicht-Zentren und 53% in Zentren.

Schlussfolgerung: Etwa die Hälfte aller Verbrennungen von Erwachsenen und von Kindern wird in Deutschland stationär außerhalb der Zentren für Schwerbrandverletzte behandelt. Überwiegend in Zentren werden drittgradige- und Kopfverbrennungen behandelt, sowie Hauttransplantationen und Deckung mit hydrolytisch resorbierbaren Membranen durchgeführt. Bei Erwachsenen sind die Abweichungen in der Behandlung von Zentren und nicht-Zentren erheblich höher als bei Kindern. Die Ergebnisqualität wäre zu prüfen. Ein Nebenergebnis ist die absolute und relative Steigerung der Verbrennungen von Kindern unter 5 Jahren.