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36. Jahrestagung der Deutschsprachigen Arbeitsgemeinschaft für Verbrennungsbehandlung (DAV 2018)

10.01. - 13. 01.2018, Garmisch-Partenkirchen

Förderung der Therapieadhärenz in der Kompressionstherapie

Meeting Abstract

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  • presenting/speaker Sabine Ripper - BG Klinik Ludwigshafen, Abteilung für Psychologie, Ludwigshafen, Deutschland
  • Annette Stolle - BG Klinik Ludwigshafen, Abteilung für Psychologie, Ludwigshafen, Deutschland
  • Leila Harhaus - BG Klinik Ludwigshafen, Klinik für Hand-, Plastische und Rekonstruktive Chirurgie, Schwerbrandverletztenzentrum, Ludwigshafen, Deutschland
  • Ulrich Kneser - BG Klinik Ludwigshafen, Klinik für Hand-, Plastische und Rekonstruktive Chirurgie, Schwerbrandverletztenzentrum, Ludwigshafen, Deutschland

Deutschsprachige Arbeitsgemeinschaft für Verbrennungsbehandlung. 36. Jahrestagung der Deutschsprachigen Arbeitsgemeinschaft für Verbrennungsbehandlung (DAV 2018). Garmisch-Partenkirchen, 10.-13.01.2018. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2018. DocP 10

doi: 10.3205/18dav59, urn:nbn:de:0183-18dav590

Veröffentlicht: 9. Januar 2018

© 2018 Ripper et al.
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Gliederung

Text

Die Förderung der Therapieadhärenz führt zu einer besseren Einhaltung der gemeinsam von Arzt und Patient gewählten therapeutischen Maßnahmen zur Erreichung der vereinbarten Therapieziele. Besonderer Wert wird hierbei auf die aktive Rolle des Patienten gelegt, der nicht mehr nur ausführt, was der Arzt für ihn entschieden hat, sondern aktiv eine informierte Entscheidung über seine Weiterbehandlung trifft. Im Rahmen der rehabilitativen Behandlung von Brandverletzungen betrifft dies auch die konsequente Anwendung der Kompressionstherapie. Dies stellt hohe Anforderungen an die Betroffenen, da das Tragen der Bandagen häufig als unangenehm empfunden wird und die korrekte Durchführung der Therapie mit hohem Aufwand verbunden ist. Dies führt leider häufig zu einer niedrigen Adhärenz; Bandagen werden nur für zu kurze Zeit, teilweise gar nicht, getragen. Um dies verbessern zu können, muss mehr konkretes Wissen über die Vor- und Nachteile der Kompressionstherapie aus Sicht der Patienten in die Behandlung und Beratung einfließen.

In einer qualitativen Studie wurden halb-strukturierte Interviews mit 21 Patienten zu ihren Erfahrungen mit der Kompressionstherapie durchgeführt [1]. Auf der Basis von Inhaltsanalysen der Ressourcen und Belastungen wurden Empfehlungen für eine psychoedukative Maßnahme für Betroffene gegeben.

Die WHO definierte in ihrer Veröffentlichung zur Adhärenz von Langzeittherapien [2] fünf inhaltliche Dimensionen. Es handelt sich hierbei um krankheitsbedingte, patientenbezogene, sozial ökonomische, therapiebezogene sowie betreuungs- und gesundheitssystembezogene Faktoren, die alle Einfluss auf das Ausmaß der Therapieadhärenz des Patienten haben.

Im Vortrag sollen die o.g. Studienergebnisse zur Kompressionstherapie für die wissenschaftlich fundierte Umsetzung der WHO Empfehlungen nutzbar gemacht werden, um so zu einer Verbesserung der Behandler-Patienten-Kommunikation beizutragen. Von besonderer Relevanz sind hierbei die therapiebezogenen sowie die betreuungs- und gesundheitssystembezogenen Faktoren, da diese durch kooperative Maßnahmen seitens der Behandler zu einer Verbesserung der Adhärenz genutzt werden können.


Literatur

1.
Ripper S, Renneberg B, Landmann C, Weigel G, Germann G. Adherence to pressure garment therapy in adult burn patients. Burns. 2009;35:657-64. DOI: 10.1016/j.burns.2009.01.011 Externer Link
2.
World Health Organization. Adherence to long-term therapy: Evidence for action. 2003 [abgerufen am 26.08.2017]. Available at: http://www.who.int/chp/knowledge/publications/adherence_full_report.pdf Externer Link