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36. Jahrestagung der Deutschsprachigen Arbeitsgemeinschaft für Verbrennungsbehandlung (DAV 2018)

10.01. - 13. 01.2018, Garmisch-Partenkirchen

Lebensqualität nach Schwerbrandverletzung mit ca. 80% der Körperoberfläche – Ein Fallbericht

Meeting Abstract

  • presenting/speaker Wiebke Petersen - BG Unfallklinik Tübingen, Tübingen, Deutschland
  • Manuel Held - BG Unfallklinik Tübingen, Tübingen, Deutschland
  • Fabian Medved - BG Unfallklinik Tübingen, Tübingen, Deutschland
  • Jens Rothenberger - BG Unfallklinik Tübingen, Tübingen, Deutschland
  • Adrien Daigeler - BG Unfallklinik Tübingen, Tübingen, Deutschland

Deutschsprachige Arbeitsgemeinschaft für Verbrennungsbehandlung. 36. Jahrestagung der Deutschsprachigen Arbeitsgemeinschaft für Verbrennungsbehandlung (DAV 2018). Garmisch-Partenkirchen, 10.-13.01.2018. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2018. DocV 20

doi: 10.3205/18dav20, urn:nbn:de:0183-18dav206

Veröffentlicht: 9. Januar 2018

© 2018 Petersen et al.
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Gliederung

Text

Die Gefahr von Feuer und elektrischem Strom wird von vielen Menschen unterschätzt. In Deutschland werden jährlich über 10.000 Brandverletzte stationär behandelt, circa 10% davon in speziellen Verbrennungszentren. Insbesondere herausfordernd in der medizinischen Versorgung sind dabei Schwerbrandverletzte.

Im Folgenden wird von einer 20-jährigen Brandverletzten berichtet, die brennend auf einem S-Bahndach aufgefunden wurde. Zuvor habe es einen Oberleitungskontakt oder einen Lichtbogen gegeben. Die Patientin zog sich 2b- bis 3.-gradige Verbrennungen mit ca. 80% der Körperoberfläche, davon ca. 60% 3.-gradig mit Inhalationstrauma zu. Betroffen waren der Rumpf und Kopf, beide Arme und das rechte Bein.

Während des stationären Aufenthaltes lag der Schwerpunkt neben der Behandlung des Inhalationstraumas und der antiinfektiven Therapie, insbesondere auf dem chirurgischen Management. Initial erfolgten die Nekrektomien und Amputationen des rechten Daumens und Mittelfingers sowie des rechten Unterschenkels. Zur Defektdeckung wurde zunächst Xenograft als temporärer Hautersatz verwendet und die Verbrennungswunden schließlich mit Suprathel, multiplen Spalthauttransplantationen, angezüchteten Keratinozytensuspensionen sowie Lappenplastiken (freie Latissimus dorsi-Lappenplastik/ gestielter anterolateraler Oberschenkellappen) gedeckt. Poststationär wurde eine Rehabilitationsmaßnahme mit Fortführung der intensiven physio- und ergotherapeutischen Beübung eingeleitet und die Fortführung der Kompressionstherapie sowie die psychologische Mitbehandlung der Patientin empfohlen.

Durch dieses interdisziplinäre Behandlungskonzept soll im Mittelpunkt stehen, die bestmögliche Lebensqualität des Brandverletzten wiederherzustellen.