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36. Jahrestagung der Deutschsprachigen Arbeitsgemeinschaft für Verbrennungsbehandlung (DAV 2018)

10.01. - 13. 01.2018, Garmisch-Partenkirchen

Hypertrophe Narben nach Verbrennungen: Gibt es eine Evidenz für Glucocorticoide, Silikonpräparate und Kompressionsbandagen?

Meeting Abstract

  • presenting/speaker Paul Wurzer - Plastische, Aesthetische und Rekonstruktive Chirurgie, Abteilung für Chirurgie, Medizinische Universität Graz, Graz, Österreich
  • Mona Kafka - Plastische, Aesthetische und Rekonstruktive Chirurgie, Abteilung für Chirurgie, Medizinische Universität Graz, Graz, Österreich
  • Janos Cambiaso-Daniel - Plastische, Aesthetische und Rekonstruktive Chirurgie, Abteilung für Chirurgie, Medizinische Universität Graz, Graz, Österreich
  • Raimund Winter - Plastische, Aesthetische und Rekonstruktive Chirurgie, Abteilung für Chirurgie, Medizinische Universität Graz, Graz, Österreich
  • Alexandru-Cristian Tuca - Plastische, Aesthetische und Rekonstruktive Chirurgie, Abteilung für Chirurgie, Medizinische Universität Graz, Graz, Österreich
  • Gabriel Hundeshagen - Shriners Hospital for Children - Gavleston, Department of Survey, UTMB, Galveston, TX, Vereinigte Staaten
  • Ludwik-Krzysztof Branski - Plastische, Aesthetische und Rekonstruktive Chirurgie, Abteilung für Chirurgie, Medizinische Universität Graz, Graz, Österreich; The University of Texas Medical Branch, Department of Surgery, Galveston, TX, Vereinigte Staaten
  • Lars-Peter Kamolz - Plastische, Aesthetische und Rekonstruktive Chirurgie, Abteilung für Chirurgie, Medizinische Universität Graz, Graz, Österreich

Deutschsprachige Arbeitsgemeinschaft für Verbrennungsbehandlung. 36. Jahrestagung der Deutschsprachigen Arbeitsgemeinschaft für Verbrennungsbehandlung (DAV 2018). Garmisch-Partenkirchen, 10.-13.01.2018. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2018. DocV 04

doi: 10.3205/18dav04, urn:nbn:de:0183-18dav046

Veröffentlicht: 9. Januar 2018

© 2018 Wurzer et al.
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Gliederung

Text

Derzeit gibt es viele verschiedene therapeutische Ansätze zur Therapie von hypertrophen Narben; ein standardisiertes Therapiekonzept gibt es jedoch noch nicht. Ziel dieser Arbeit war es die therapeutischen verfahren nach ihrer Evidenz zu sortieren und eine Übersicht zu erstellen.

Das Protokoll für diesen systematischen Review wurde von der Review-Datenbank PROSPERO (CRD42015027040) angenommen und veröffentlicht. PubMed und Web of Science wurden mit definierten MeSH-Terms durchsucht und klinische Studien, welche nicht älter als 10 Jahre alt waren und die Therapie von hypertrophen Narben beschrieben wurden inkludiert. Ausschlusskriterien waren ein Level of Evidence (LoE) kleiner als I, nonhuman in vivo Studien, in vitro Studien, Studien zu Keloiden, Reviews und nicht englische Artikel.

Insgesamt konnten 1.029 Artikel identifiziert werden, jedoch hatten nur sechs Artikel ein LoE von I (prospektive randomisierte Studien) und wurden in den systematischen Review eingeschlossen. Drei Studien behandelten Silikonverbände und Kompressionsbandagen, andere Drei studierten die Wirkung von intraläsionale Injektionen von Triamcinolon (TAC, synthetisches Glucocorticoid), 5-Fluorouracil (5-FU) sowie die gemeinsame Verabreichung von TAC+5-FU mit zusätzlicher Farbstofflasertherapie (Pulsed-Dye Laser, PDL, 595nm). Intraläsionale Injektionen zeigten signifikante Verbesserungen von hypertrophen Narben; speziell im Hinblick auf Narbendicke, Pigmentierung und Erythem. Kompressionsbandagen zeigten auch einen positiven Effekt auf die Narbenqualität, jedoch nicht signifikant. Keine Studie konnte eine Evidenz für die Wirkung von Silikonverbänden zeigen.

Zusammenfassend kann man sagen, dass intraläsionale Injektionen von TAC+5-FU als evidenzbasiert gesehen werden können. Eine zusätzliche Verschreibung von Kompressionsbandagen kann das Narbenbild verbessern. Lasertherapie sowie Silikonverbände hatten zum Zeitpunkt des Reviews noch keine Evidenz; dessen Wirkung sollte deshalb in prospektiven klinischen Studien evaluiert werden.