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35. Jahrestagung der Deutschsprachigen Arbeitsgemeinschaft für Verbrennungsbehandlung (DAV 2017)

11.01. - 14.01.2017, Chur, Schweiz

Integrativ – sektorenübergreifende – zukunftsorientiert – Rehabilitation für Brandverletzten

Meeting Abstract

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  • H. Ziegenthaler - Moritz Klinik Reha-Zentrum für Brandverletzte, Bad Klosterlausnitz, Germany

Deutschsprachige Arbeitsgemeinschaft für Verbrennungsbehandlung. 35. Jahrestagung der Deutschsprachigen Arbeitsgemeinschaft für Verbrennungsbehandlung (DAV 2017). Chur, Schweiz, 11.-14.01.2017. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2017. Doc17dav9.12

doi: 10.3205/17dav79, urn:nbn:de:0183-17dav794

Veröffentlicht: 18. Januar 2017

© 2017 Ziegenthaler.
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Gliederung

Text

Brandverletztenzentren sichern das Überleben der Betroffenen, rekonstruieren Hautdefekte, bekämpfen Infektionen und behandeln Komplikationen. Das Behandlungsteam und Psychologen bemühen sich um emotionale Stabilisierung.

Doch es bleiben Fragen offen:

  • Was passiert mit den sichtbaren und vor allem unsichtbaren Narben?
  • Wie lassen sich verbleibende funktionale Defizite reduzieren?
  • Wie lässt sich Teilhabe trotz gestörter sozialer Integrität und psychoemotionaler Belastung des Betroffenen und seines sozialen Umfeldes realisieren?

An Hand einer Analyse der 1991 Behandlungsfälle von 1998 bis 2015 zeigen sich Veränderungen in den Merkmalen der Brandverletzten, insbesondere beim Alter, aber auch bezüglich dem Zeitpunkt des Eintritts in die Rehabilitation und Begleiterkrankungen. So ist die Aufnahme von Patienten mit einer multiresistenten Keimbesiedlung selbstverständlich. Spezielle Zimmer mit Schleusenbereichen wurden geschaffen und trotz Isolierung eine indikationsgerechte Behandlung sichergestellt. Neben spezieller Narbenmassagen und dem Einsatz von Silikonen in der Narbentherapie kommen verschiedenste Methoden zur Förderung der Abheilung von Epitheldefekten zum Einsatz. Bei Gliedmaßenverlust sind neben der individuellen Fertigung einer Prothese die Behandlung traumaassoziierter Störungen und die psychoemotionale Begleitung von besonderer Bedeutung.

Es ergeben sich folgende Zielsetzungen:

  • Qualifizierte ICF-basierte Rehabilitation als Voraussetzung sozialer, beruflicher und persönlicher Reintegration
  • Effizienter Ressourceneinsatz durch optimierte integrative Prozessabläufe
  • Sensibilisierung des Umfeldes für die besonderen Belange des Brandverletzten

Beispielhaft wird an einzelnen Fällen berichtet, wie eine integrierte und innovative, nachhaltige Versorgung Brandverletzter realisiert und Barrieren überwunden wurde. Gesamtziel bleibt es, durch nachhaltige Optimierung der rehabilitativen Versorgung ein kreativ und engagiert etabliertes innovatives Best-Practice-Konzept unter dem effizienten Einsatz von Ressourcen in der Rehabilitation Brandverletzter umzusetzen.