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35. Jahrestagung der Deutschsprachigen Arbeitsgemeinschaft für Verbrennungsbehandlung (DAV 2017)

11.01. - 14.01.2017, Chur, Schweiz

Eine Machbarkeitsstudie über die Leistungsfähigkeit der Spannungsreduktion bei Anwendung eines elastischen therapeutischen Tape auf hypertrophen Verbrennungsnarben

Meeting Abstract

  • P. Moortgat - Oscare, Antwerp, Belgium
  • U. Van Daele - University of Antwerp, Rehabilitation Sciences and Physiotherapy, Antwerp, Belgium; Oscare, Antwerp, Belgium
  • M. Anthonissen - Oscare, Antwerp, Belgium; KU Leuven, Faculty of Kinesiology and Rehabilitation Sciences, Leuven, Belgium
  • J. Meirte - Oscare, Antwerp, Belgium; University of Antwerp, Rehabilitation Sciences and Physiotherapy, Antwerp, Belgium
  • C. Lafaire - Oscare, Antwerp, Belgium; ZNA Stuivenberg, Burn Center, Antwerp, Belgium
  • L. De Cuyper - Oscare, Antwerp, Belgium; ZNA Stuivenberg, Burn Center, Antwerp, Belgium
  • K. Maertens - Oscare, Antwerp, Belgium; Vrije Universiteit Brussel, Department of Clinical and Lifespan Psychology, Brussels, Belgium

Deutschsprachige Arbeitsgemeinschaft für Verbrennungsbehandlung. 35. Jahrestagung der Deutschsprachigen Arbeitsgemeinschaft für Verbrennungsbehandlung (DAV 2017). Chur, Schweiz, 11.-14.01.2017. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2017. Doc17dav9.10

doi: 10.3205/17dav77, urn:nbn:de:0183-17dav777

Veröffentlicht: 18. Januar 2017

© 2017 Moortgat et al.
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Gliederung

Text

Einleitung: Die Bildung einer hypertrophen Narbe ist eine bekannte Komplikation nach Verbrennungen. Dies führt zu massiven Einschränkungen im täglichen Leben. Es ist allgemein bekannt, dass die Hypertrophie und die Narbenkontraktur vermindert werden kann durch eine Reduktion der Spannung im betroffenen Gewebe. Das Anbringen von elastischem, therapeutischem Tape um die Narbe herum, führt zu einer Veränderung der mechanischen Kräfte, die auf das Narbengewebe einwirken. Dies ist eine neuentwickelte Therapieform. In einer erstmalig durchgeführten und validierten Studie untersuchten wir ob die Technik zu einer Spannungsreduktion in der Narben führen kann und wie lange dieser Effekt erhalten bleibt.

Methoden: Die Dehnbarkeit der Haut, welche in einem reziproken Verhältnis zur Spannung steht, wurde vor und nach der Anwendung mit dem elastischen, therapeutischen Tape mit einem Cutometer gemessen. Je mehr die Haut verformt werden kann, desto mehr konnte die Spannung reduziert werden. Die Messungen wurden ein, zwei und drei Tage nach der Anwendung des Tapes wiederholt. Das Taping war die einzige Therapieintervention, die in diesen drei Tagen durchgeführt wurde.

Resultate: Die ersten Resultate an 30 Patienten mit einem Durchschnittsalter von 32 Jahren (SD=14.2) und einer durchschnittlichen Narbenreifung von 7.3 Monaten (SD=7.75) zeigten eine statistisch signifikante Differenz in den Werten für die Dehnbarkeit vor (M=0.60, SD=0.20) und nach (M=0.95, SD=0.22) der Tape Applikation (p<.0005, d=1.66). Dies entspricht einer Spannungsreduktion in der Mitte der Narbe von 58%. Nach drei Tagen nahm der Spannungsreduktionseffekt um 15% ab, blieb aber statistisch signifikant verglichen mit der Baseline (p= .003, d=1.46).

Schlussfolgerung: Diese ersten Resultate zeigen, dass die Tapingtechnik Spannung reduzieren kann und somit zu einer Verminderung der hypertrophen Narben führt. Diese Studie zeigt auf, dass die Spannungsreduktion für drei Tage erhalten bleibt. Zukünftige Studien sollten die Kurzzeitwirkung und die Langzeitwirkung dieser Therapie untersuchen.