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35. Jahrestagung der Deutschsprachigen Arbeitsgemeinschaft für Verbrennungsbehandlung (DAV 2017)

11.01. - 14.01.2017, Chur, Schweiz

Verbrennungs-Rehabilitation Ludwigshafen – Patienten und Patientenzufriedenheit

Meeting Abstract

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  • S. Ripper - BG Klinik Ludwigshafen, Abteilung für Psychologie, Ludwigshafen, Germany
  • A. Stolle - BG Klinik Ludwigshafen, Abteilung für Psychologie, Ludwigshafen, Germany
  • L. Harhaus - BG Klinik Ludwigshafen, Klinik für Hand-, Plastische und Rekonstruktive Chirurgie, Schwerbrandverletztenzentrum, Klinik für Plastische Chirurgie der Universität Heidelberg, BG Unfallklinik, Ludwigshafen, Deutschland, Ludwigshafen, Germany
  • U. Kneser - BG Klinik Ludwigshafen, Klinik für Hand-, Plastische und Rekonstruktive Chirurgie, Schwerbrandverletztenzentrum, Klinik für Plastische Chirurgie der Universität Heidelberg, BG Unfallklinik, Ludwigshafen, Deutschland, Ludwigshafen, Germany

Deutschsprachige Arbeitsgemeinschaft für Verbrennungsbehandlung. 35. Jahrestagung der Deutschsprachigen Arbeitsgemeinschaft für Verbrennungsbehandlung (DAV 2017). Chur, Schweiz, 11.-14.01.2017. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2017. Doc17dav9.9

doi: 10.3205/17dav76, urn:nbn:de:0183-17dav768

Veröffentlicht: 18. Januar 2017

© 2017 Ripper et al.
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Gliederung

Text

Hintergrund: An der BG Klinik Ludwigshafen wurde in den vergangenen Jahren ein spezifisches Rehabilitations-Konzept für Schwerbrandverletzte entwickelt. Das interdisziplinäre Behandlungskonzept orientiert sich auch an den Richtlinien der ICF. Als einziges Schwerbrandverletztenzentrum in Deutschland sind hier nun von der intensivmedizinischen Akutversorgung bis hin zur konzeptgetragene Rehabilitation alle Therapiestufen unter einem Dach angeboten. Erste Analysen und Patientenbefragungen ermöglichen einen genaueren Überblick über unser Patientengut und einen Einblick in den Rehabilitation-Prozess.

Material und Methoden: In der Zeit von April 2015 bis Mai 2016 nahmen 34 Patienten an der Befragung teil. Neben den soziodemographischen Daten wurden Informationen zum Unfallhergang, zur Verletzungsschwere und zum Rehabilitationsverlauf erhoben. Die Patienten erhielten außerdem Fragebögen zur psychischen Beeinträchtigung (SCL-9-K, HADS), zur posttraumatischen Symptomatik (IES-R) und zur allgemeinen Patientenzufriedenheit (ZUF-8). Alle Patienten erhielten eine kurze psychologische Einschätzung und wo erwünscht und indiziert eine psychotherapeutische Begleitung.

Ergebnisse: Es zeigte sich, dass die Patienten der vorliegenden Stichprobe relativ schwerverletzt waren (VKOF = 26%; Range = 1–82 %) mit einer durchschnittlichen Akutaufenthaltsdauer von über 53 Tagen (Range = 8–202 Tage). Bei 18 Patienten lag eine behandlungswürdige psychische Störung vor (41%). Bei fast 70% der Patienten handelte es sich um berufsgenossenschaftliche versicherte Patienten. Knapp 90% der Patienten befanden sich im Rahmen der Erstrehabilitation nach dem Unfall auf Station. Von diesen profitierten fast 40% von der Möglichkeit Korrekturoperationen und den weiteren Rehabilitationsverlauf zentral zu planen, sodass Rehabilitations- und Akutaufenthalte optimal aufeinander abgestimmt werden konnten. Es zeigte sich, dass die Patientenzufriedenheit mit einem Gesamtwert des ZUF-8 bei 1,48 sehr hoch war.

Schlussfolgerung: Die Patienten, die unserer Rehabilitationseinrichtung betreut werden sind relativ schwer verletzt. Viele von ihnen leiden neben den körperlichen Beeinträchtigungen auch unter starken psychischen Belastungen. Im Rahmen unserer Verbrennungsrehabilitation fühlen sie sich sehr gut versorgt. Die enge Verzahnung zwischen Akut- und Rehabilitationsabteilung bietet deutliche Behandlungsvorteile.