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35. Jahrestagung der Deutschsprachigen Arbeitsgemeinschaft für Verbrennungsbehandlung (DAV 2017)

11.01. - 14.01.2017, Chur, Schweiz

Wiederholung der Paulinchen-Umfrage zur Rehabilitation schwerbrandverletzter Kinder und Jugendlicher

Meeting Abstract

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  • A. Gottwald - Paulinchen - Initiative for young burn survivors, Norderstedt, Germany

Deutschsprachige Arbeitsgemeinschaft für Verbrennungsbehandlung. 35. Jahrestagung der Deutschsprachigen Arbeitsgemeinschaft für Verbrennungsbehandlung (DAV 2017). Chur, Schweiz, 11.-14.01.2017. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2017. Doc17dav9.8

doi: 10.3205/17dav75, urn:nbn:de:0183-17dav756

Veröffentlicht: 18. Januar 2017

© 2017 Gottwald.
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Gliederung

Text

Einleitung: Auf Wunsch des Arbeitskreises „Das schwerbrandverletzte Kind“ hat Paulinchen – Initiative für brandverletzte Kinder e.V. die Umfrage aus den Jahren 2006/2007 zu brandverletzten Kindern, die eine stationäre Reha-Maßnahme antreten, für die Jahre 2014 und 2015 wiederholt. Die Frage war, ob sich die Situation seit 2006/2007 verändert hat. Damals ermittelten wir mind. 35 Reha-Plätze in 14 verschiedenen Reha-Einrichtungen. Demgegenüber standen damals nur ca. 40 Kinder jährlich (aus 24 Kliniken), die eine Reha verordnet bekommen hatten.

Methode: In der aktuellen Umfrage wurden 45 Kliniken, die Schwerbrandverletzte behandeln mittels eines Fragebogens nach Zahlen zu schwerbrandverletzten Kindern und Jugendlichen bis 18 Jahre aus den Jahren 2014 und 2015 gefragt. 35 dieser Kliniken haben die Umfrage beantwortet. Außerdem wurde an 5 Rehakliniken ein gesonderter Fragebogen geschickt, alle haben geantwortet.

Ergebnisse: Von insgesamt 4522 brandverletzten Kindern und Jugendlichen, die 2014 und 2015 in diesen spezialisierten Zentren/Abteilungen behandelt wurden, haben 126 eine stationäre Reha-Maßnahme verordnet bekommen. Nur 66 Kinder haben die Reha tatsächlich angetreten. In den von uns befragten Reha-Einrichtungen sind 52 dieser Kinder angekommen. Zum Zeitpunkt der Umfrage hatten 4 von 5 Reha-Kliniken ein Behandlungskonzept speziell für brandverletzte Kinder und Jugendliche. ¼ der Spezialkliniken wünschen sich eine größere Spezialisierung der Reha-Kliniken auf die Rehabilitation schwerbrandverletzter Kinder und Jugendlicher. 2/3 der Spezialkliniken würden den Ausbau einer, auf die Rehabilitation von schwerbrandverletzten Kindern spezialisierten Reha-Einrichtung, begrüßen.

Schlussfolgerung: Das bestehende Angebot an Reha-Möglichkeiten für schwerbrandverletzte Kinder ist aufgrund der geringen Fallzahlen mehr als ausreichend. Wir sollten uns auf die Reha-Einrichtungen konzentrieren, die ein spezielles Reha-Konzept für schwerbrandverletzte Kinder und Jugendliche vorweisen können. Wünschenswert wäre, dass die Rehabilitations-Maßnahme die ganze Familie mit einbezieht.

Diskussion: Warum tritt nur die Hälfte aller brandverletzten Kinder, die eine Reha verordnet bekommen haben, diese auch an? Und was muss sich am bestehenden Reha-Angebot ändern, damit möglichst alle diese Kinder die Reha-Behandlung auch annehmen?