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35. Jahrestagung der Deutschsprachigen Arbeitsgemeinschaft für Verbrennungsbehandlung (DAV 2017)

11.01. - 14.01.2017, Chur, Schweiz

Kardiale Problematik in der Verbrennungsmedizin; Identifizierung von Risikofaktoren einer Herzrhythmusstörung

Meeting Abstract

  • D. K. Boliglowa - Sana Klinikum Offenbach, Offenbach, Germany
  • J. Almeida - Sana Klinikum Offenbach, Offenbach, Germany
  • T. Pierson - Sana Klinikum Offenbach, Offenbach, Germany
  • J. Cichon - Lidenhofpraxis, Bern, Switzerland
  • N. Schuh - Sana Klinikum Offenbach, Offenbach, Germany
  • H. Menke - Sana Klinikum Offenbach, Offenbach, Germany

Deutschsprachige Arbeitsgemeinschaft für Verbrennungsbehandlung. 35. Jahrestagung der Deutschsprachigen Arbeitsgemeinschaft für Verbrennungsbehandlung (DAV 2017). Chur, Schweiz, 11.-14.01.2017. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2017. Doc17dav7.5

doi: 10.3205/17dav59, urn:nbn:de:0183-17dav590

Veröffentlicht: 18. Januar 2017

© 2017 Boliglowa et al.
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Gliederung

Text

Einleitung: Unentdeckte kardiale Erkrankungen können in der Verbrennungsmedizin fatale Folgen haben. Oft manifestieren sich diese Pathologien erst mehrere Wochen nach dem Unfall.

Methode: Die stationären Verläufe aller Brandverletzten in den Jahren 2014 und 2015 wurden retrospektiv analysiert. Klinisch manifeste und therapiebedürftige Herzrhythmusstörungen wurden erfasst. Das Auftreten dieser Ereignisse wurde mit dem Vorliegen unterschiedlicher Einflussfaktoren korreliert und bei Patienten mit und ohne kardiale Ereignisse verglichen, um mögliche Risikofaktoren zu analysieren.

Ergebnisse: 8% der Schwerbrandverletzten zeigten eine neu diagnostizierte kardiale Erkrankung. Zu 65% handelte sich um ein neu aufgetretenes permanentes oder persistierendes Vorhofflimmern. Auffällig waren in dieser Patientengruppe lange Intubationstage, hohe Volumentherapie, hohe Infektionsrate, und eine Stromverletzung als Traumaursache.

Schlussfolgerung: Bei der Schwerbrandverletzten liegt die Inzidenz des Vorhofflimmerns deutlich höher als in der restlichen Bevölkerung. Häufige Infektionen, lange Intubation und nachfolgendes Weaning sowie Volumenbelastung stellen wichtige Risikofaktoren für stressinduzierte Antworten dar. Unter der endogenen Katecholaminausschüttung ggf. mit zusätzlicher exogener Zufuhr werden Herzrhytmusstörungen vermehrt manifest. Um das Mortalitäts- und Morbiditätsrisiko zu senken sind eine adäquate Volumentherapie, gute Infektionskontrolle sowie frühzeitige Diagnosestellung essentiell.