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35. Jahrestagung der Deutschsprachigen Arbeitsgemeinschaft für Verbrennungsbehandlung (DAV 2017)

11.01. - 14.01.2017, Chur, Schweiz

Fettkontaktverbrennungen – eine retrospektive Analyse des Patientenguts am Marienhospital Stuttgart

Meeting Abstract

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  • K. Junghardt - Marienhospital, Stuttgart, Germany
  • M. Rapp - Marienhospital, Stuttgart, Germany
  • F. Al-Shukur - Marienhospital, Stuttgart, Germany
  • U. Liener - Marienhospital, Stuttgart, Germany

Deutschsprachige Arbeitsgemeinschaft für Verbrennungsbehandlung. 35. Jahrestagung der Deutschsprachigen Arbeitsgemeinschaft für Verbrennungsbehandlung (DAV 2017). Chur, Schweiz, 11.-14.01.2017. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2017. Doc17dav5.12

doi: 10.3205/17dav44, urn:nbn:de:0183-17dav440

Veröffentlicht: 18. Januar 2017

© 2017 Junghardt et al.
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Gliederung

Text

Einleitung: Fettkontaktverbrennungen sind eine häufige Verbrennungsform bei häuslichen Unfällen.

Material und Methode: 5,6% der zwischen dem 01.01.2010 und dem 30.09.2016 in unserem Schwerbrandverletztenzentrum stationär behandelten Patienten erlitten eine Fettkontaktverbrennung und wurden retrospektiv ausgewertet. Es handelte sich um 64 Personen (w 33, m 31), das Durchschnittsalter betrug 38 Jahre. Die mittlere verbrannte Körperoberfläche betrug 3,4%, der mittlere ABSI-Score 4,3.

Ergebnis: Bei 81,25% handelte es sich um häusliche Unfälle. 18,75% wiesen eine maximal 2a-gradige Verbrennung auf, 43,75% erlitten eine maximal 2b-gradigen Verbrennung. In 37,5% der Fälle zeigte sich eine maximal 3.gradige Verbrennung. 79,7% wurden einmalig operiert, 9 zweimalig, eine viermalig. Bei Patienten, die zweimalig oder öfter operiert wurden, betrug der Anteil an maximal 3. gradigen Verbrennungen 90%. Von den 3. gradig Verbrannten wurde jedoch nur ein Anteil von 37,5% zweimalig oder öfter operativ versorgt. Der Großteil der Patienten wurde uns 1–4h Stunden nach dem Unfall vorgestellt (40,6%), gefolgt von Patienten, bei denen die Vorstellung nach über 48 h erfolgte (26,6%). Von diesen wurden 23,5% mehr als einmal operativ versorgt. Von den insgesamt mehr als einmal operativ versorgten Patienten trafen 40% nach über 48h ein. 50% der Patienten, die mehrfach operiert werden mussten, traf 1–4h nach dem Unfall ein.

Schlussfolgerung: Der größte Anteil stellte sich mit einer maximal 2b-gradigen Kontaktverbrennung vor. 15,62% der Patienten wurden mehr als einmal operativ versorgt, wobei hier der Anteil von maximal 3. gradigen Verbrennungen bei 90% liegt. Mit 40% wurde uns ein großer Anteil mehr als 48h Stunden nach dem Unfall vorgestellt, von diesen wurden 23,5% mehr als einmal operiert. Jedoch trafen 50% der später mehrfach operierten bereits in den ersten 1–4 h nach dem Unfall ein, sodass der Zeitpunkt des Erstkontakts mit einem Schwerbrandverletztenzentrum hier auf die nötige Häufigkeit der Operation keinen primären Einfluss zu haben scheint. Wichtig ist hier die Verbrennungstiefe.