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35. Jahrestagung der Deutschsprachigen Arbeitsgemeinschaft für Verbrennungsbehandlung (DAV 2017)

11.01. - 14.01.2017, Chur, Schweiz

Übereinstimmung der Verbrennungsgrößenbestimmung: Ergebnisse für fünf Datensätze

Meeting Abstract

  • S. Thumfart - RISC Software GmbH, Johannes Kepler Universität Linz, Hagenberg, Austria
  • M. Giretzlehner - RISC Software GmbH, Johannes Kepler Universität Linz, Hagenberg, Austria
  • C. Thumfart - Paracelsus Medizinische Privatuniversität, Salzburg, Austria
  • H. L. Haller - UKH Linz der AUVA, Linz, Austria
  • L. Kamolz - Klinische Abteilung für Plastische, Ästhetische und Rekonstruktive Chirurgie, Univ. Klinik für Chirurgie und Medizinische Universität Graz, Graz, Austria

Deutschsprachige Arbeitsgemeinschaft für Verbrennungsbehandlung. 35. Jahrestagung der Deutschsprachigen Arbeitsgemeinschaft für Verbrennungsbehandlung (DAV 2017). Chur, Schweiz, 11.-14.01.2017. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2017. Doc17dav5.8

doi: 10.3205/17dav40, urn:nbn:de:0183-17dav400

Veröffentlicht: 18. Januar 2017

© 2017 Thumfart et al.
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Gliederung

Text

Einleitung: Die Bestimmung der verbrannten Körperoberfläche (VKOF) erfolgt mit unterschiedlichsten Methoden (Handflächenregel, Neunerregel, Lund-Browder Chart, 2D/3D computergestützte Verfahren). Unabhängig von der Methode sind zwei Qualitätskriterien entscheidend: (1) die durchschnittliche Abweichung der Schätzung von der realen Wundgröße, sowie (2) die Übereinstimmung der Schätzungen verschiedener Bewerter (Inter-Rater-Reliability, IRR). Speziell für Vergleiche und Aggregation von Größenbewertungen muss auch die IRR berücksichtigt werden.

Ziele: Die IRR für fünf Datensätze wird im Hinblick auf die Bewertungsmethode sowie Erfahrung und Ausbildungsstand der Bewerter untersucht. Als Maß der IRR dient die Intra-Class-Correlation.

Methoden: Zur Beurteilung der VKOF wurden Schaufensterpuppen mit künstlichen Wunden bereitgestellt. Aus der Wundgröße und der Puppenoberfläche wurde mittels 2D/3D-Scan der Gold-Standard ermitteln. Für einen Datensatz wurde die VKOF anhand von Bildern mit hervorgehobenem Wundrand dargestellt.

Die IRR der einzelnen VKOF-Schätzungen wurden mittels Intra-Class-Correlation, Variante ICC(2,1) [1] bestimmt. Die ICC hat im Gegensatz zur klassischen Pearson-Korrelation den Vorteil, dass sowohl additive als auch multiplikative Abweichungen erfasst werden. Eine ICC von 1,0 wird nur bei exakter Übereinstimmung erreicht, eine Überschätzung von 100% führt zu ICC = 0,49.

Ergebnisse: Zwischen 2010 und 2016 wurde auf Fachkonferenzen (DAV, EBA), sowie in einer Studie mit Rettungssanitätern die VKOF mit unterschiedlichen Methoden (Lund-Browder Chart, Handflächenregel, Neuneregel, Mersey Burns, BurnCase 3D) bestimmt. Bezogen auf den Gold-Standard liegt der durchschnittliche ICC(2,1) zwischen 0,25 bis 0,97 (Tabelle 1 [Tab. 1]).

Schlussfolgerungen: Auch unerfahrene Bewerter (Rettungssanitäter, SAN 2015) konnten mit geeigneten Methoden hohe Übereinstimmung mit dem Gold-Standard erreichen. Bei hochqualifizierten Experten zeigt der Einsatz von computergestützten Methoden eine deutlich verbesserte Inter-Rater-Reliability.


Literatur

1.
Shrout PE, Fleiss JL. Intraclass Correlations: Uses in Assessing Rater Reliability. Psychological Bulletin. 1979;86:420-428.