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35. Jahrestagung der Deutschsprachigen Arbeitsgemeinschaft für Verbrennungsbehandlung (DAV 2017)

11.01. - 14.01.2017, Chur, Schweiz

Viel Rauch um nichts? – Wie gefährlich sind E-Zigaretten?

Meeting Abstract

  • J. Stromps - Department of Plastic Surgery, Hand Surgery, Burn Center, University of Witten/Herdecke, Cologne-Merheim, Colgne, Germany
  • W. Perbix - Department of Plastic Surgery, Hand Surgery, Burn Center, University of Witten/Herdecke, Cologne-Merheim, Colgne, Germany
  • A. Schulz - Department of Plastic Surgery, Hand Surgery, Burn Center, University of Witten/Herdecke, Cologne-Merheim, Colgne, Germany
  • J. L. Schiefer - Department of Plastic Surgery, Hand Surgery, Burn Center, University of Witten/Herdecke, Cologne-Merheim, Colgne, Germany
  • E. Demir - Department of Plastic Surgery, Hand Surgery, Burn Center, University of Witten/Herdecke, Cologne-Merheim, Colgne, Germany
  • P. C. Fuchs - Department of Plastic Surgery, Hand Surgery, Burn Center, University of Witten/Herdecke, Cologne-Merheim, Colgne, Germany

Deutschsprachige Arbeitsgemeinschaft für Verbrennungsbehandlung. 35. Jahrestagung der Deutschsprachigen Arbeitsgemeinschaft für Verbrennungsbehandlung (DAV 2017). Chur, Schweiz, 11.-14.01.2017. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2017. Doc17dav5.5

doi: 10.3205/17dav37, urn:nbn:de:0183-17dav378

Veröffentlicht: 18. Januar 2017

© 2017 Stromps et al.
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Gliederung

Text

Hintergrund: Die elektronische Zigarette hat in den letzten Jahren mehr und mehr begonnen die klassische Zigarette abzulösen. Die gepriesenen Vorteile des elektronischen Rauchs, der durch Verdampfen von speziellen Liquids entsteht und hauptsächlich Nikotin, Glycerol und Propandiol enthält, sind die fehlenden Karzinogene und Giftstoffe wie Cyanid, Blausäure und Nitrosamine. In der Literatur und in der Presse finden sich jedoch zunehmend einzelne Fallbeschreibungen von massiven Verbrennungen zum Teil durch Explosionen der akkubetriebenen E-Zigaretten. Aufgrund eines aktuellen Falls aus unserer Klinik haben wir uns daher mit der Frage beschäftigt welche gesundheitlichen Risiken mit dem neuartigen Rauch verbunden sind?

Material & Methoden: Anhand eines Falls aus unserer Klinik (24 Jahre, weiblich) möchten wir auf die speziellen Risiken von E-Zigaretten eingehen. Zusätzlich haben wir eine MEDLINE basierte Literaturrecherche durchgeführt, die n=21 Fälle aus 11 Publikationen beinhaltet (Zeitraum 2003–Okt. 2016).

Ergebnisse: Die Patientin unserer Klinik erlitt eine 2b–3° Verbrennung von 6% KOF im Bereich der linken Leiste, Genitale und der linken Hand, als der Akku in der Hosentasche explodierte. Es erfolgte ein enzymatisches Debridement mit NexoBrid und eine Spalthauttransplantation. Die Literaturrecherche zeigte häufig sehr ähnliche Verletzungsmuster, welche aufgrund der hohen Temperaturen bei Explosionen, meist zu tiefen 2b bis 3° Verbrennungen führten und entsprechend mit Hauttransplantationen versorgt werden mussten (n=14, 66.6%).

Schlussfolgerung: Der Rauch der durch das Verdampfen von Liquids entsteht ist zwar durchaus weniger toxisch und krebserregend als der klassische Rauch der durch das Verbrennen von Tabak entsteht. Nichts desto trotz birgt die elektronische Zigarette neue Gefahren wie Explosionsverletzungen, verursacht durch die häufig minderwertigen Akkus. Insgesamt wären hier stärke Kontrollen, Vorschriften und Warnungen der Verbraucher für die Zukunft wünschenswert um diese Verletzungen und gesundheitliche Risiken zu reduzieren.