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35. Jahrestagung der Deutschsprachigen Arbeitsgemeinschaft für Verbrennungsbehandlung (DAV 2017)

11.01. - 14.01.2017, Chur, Schweiz

Innovatives Farblichtkonzept auf der Intensivstation

Meeting Abstract

  • K. Langbein - Marienhospital Stuttgart, Stuttgart, Germany
  • M. Rapp - Marienhospital Stuttgart, Klinik für Orthopädie und Unfallchirurgie, Zentrum für Schwerbrandverletzte, Stuttgart, Germany
  • F. Al-Shukur - Marienhospital Stuttgart, Klinik für Orthopädie und Unfallchirurgie, Zentrum für Schwerbrandverletzte, Stuttgart, Germany
  • U. Liener - Marienhospital Stuttgart, Klinik für Orthopädie und Unfallchirurgie, Zentrum für Schwerbrandverletzte, Stuttgart, Germany
  • R. Schmidt - Marienhospital Stuttgart, Klinik für Anästhesiologie und operative Intensivmedizin, spezielle Schmerztherapie, Stuttgart, Germany

Deutschsprachige Arbeitsgemeinschaft für Verbrennungsbehandlung. 35. Jahrestagung der Deutschsprachigen Arbeitsgemeinschaft für Verbrennungsbehandlung (DAV 2017). Chur, Schweiz, 11.-14.01.2017. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2017. Doc17dav3.8

doi: 10.3205/17dav26, urn:nbn:de:0183-17dav262

Veröffentlicht: 18. Januar 2017

© 2017 Langbein et al.
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Gliederung

Text

Im Rahmen der Renovierungs- und Erweiterungsarbeiten wurde auf unseren Intensivstationen ein modernes Farblichtkonzept implementiert, welches wir Ihnen in diesem Kurzen Beitrag vorstellen wollen: Das Lichtkonzept simuliert auf der ganzen Station, auch außerhalb der Patientenzimmer, den Tageslichtverlauf, wodurch die Aufrechterhaltung des Tag-Nacht-Rhythmus vor allem in Zimmern ohne Fernster nach Draußen erleichtert und dadurch das Risiko eines Delirs reduziert werden kann. Besonders für unsere schwerbrandverletzten Patienten sehen wir große Vorteile in diesem Konzept. Neben der Aufrechterhaltung des Tag-Nacht-Rhythmus baut der Entwurf auf die positiven psychologischen Effekte von farbigem Licht. So können Farben beispielsweise anregend, beruhigend, appetitanregend, oder nervenstärkend wirken. Über ein Steuerungsmodul lassen sich Farbe und Lichtintensität den individuellen Bedürfnissen und Wünschen der Patienten anpassen. Besonders bei Patienten mit Verbrennungen ist darauf zu achten, dass sich die Farbwahl nicht an der Pflegekraft, sondern an den Bedürfnissen des Patienten orientiert. Zum Beispiel kann rotes, oranges, oder gelbes Licht zwar einerseits bei Hypothermie angenehm wärmend wirken, andererseits aber durch die Assoziation mit Feuer beim flammenverletzten Patienten die psychische Situation negativ beeinflussen. Um das Farblichtkonzept optimal anzuwenden, sind Schulungen nicht nur im Hinblick auf die technische Handhabung, sondern auch auf den richtigen Einsatz der Farben unerlässlich. Richtig angewandt lässt sich durch den Tageslichtverlauf und den Gebrauch von farbigem Licht der Krankheitsverlauf positiv beeinflussen, wodurch auch betriebswirtschaftlich positive Effekte zu verzeichnen sind.