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Antibiotika-Verbrauchsdichte bei Verbrennungspatienten
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Veröffentlicht: | 18. Januar 2017 |
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Hintergrund: Im Jahr 2011 erfolgte mit dem Ziel der Verhütung und Bekämpfung von Krankenhausinfektionen und resistenten Krankheitserregern die Änderung des Infektionsschutzgesetzes (IfSG). Dabei wurden die Krankenhäuser u.a. gemäß § 23 Abs. 4 Satz 2 IfSG [...] verpflichtet, Daten zu Art und Umfang des Antibiotika-Verbrauchs aufzuzeichnen und zu bewerten. Ungeachtet der gesetzlichen Vorgaben ist die Surveillance des Antibiotika-Verbrauchs die Voraussetzung für ein effizientes Antibiotika-Management im Krankenhaus. Zielgröße für die Antibiotika-Verbrauchs-Surveillance ist die Antibiotikaverbrauchsdichte (AVD). Zu Brandverletzten existieren bislang dazu keine Daten.
Methodik: In der vorliegenden Analyse wurde die AVD über einen 3-Jahres-Zeitraum aus der Anzahl der Tagesdosen in RDD (Recommended Daily Dose) bezogen auf die Anzahl der Patiententage im Rahmen einer automatisierten Abfrage aus dem Patientendatenmanagementsystem (PDMS) errechnet.
Ergebnisse: In die Untersuchung flossen Daten von 92 Patienten mit insgesamt 2082 Patiententagen ein. Für die wichtigsten Antibiotikagruppen ergab sich eine Gesamt-Verbrauchsdichte von 67,05 [RDD/100 Patiententage]. Diese setzte sich wie folgt zusammen: Breitspektrum-Peniciline 9,92; Aminopenicilline/BLI 13,96; 1./2. Gen. Cephalosporine 4,34; 3. Gen. Cephalosporine 5,99; Carbapeneme 12,91; Fluorchinolone 15,03; Makrolide & Clindamycin 4,9.
Schlussfolgerung: Der Gesamtverbrauch (AVD) war im eigenen Patientenkollektiv mit Literaturangaben für allgemeine Intensivstationen vergleichbar. Hinsichtlich einzelner Substanzklassen ließen sich Besonderheiten feststellen. Im Sinne eines Benchmarkings wäre die strukturierte Erfassung der AVD in deutschen Verbrennungszentren wünschenswert.