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35. Jahrestagung der Deutschsprachigen Arbeitsgemeinschaft für Verbrennungsbehandlung (DAV 2017)

11.01. - 14.01.2017, Chur, Schweiz

Intensivmedizinische Praxis der Verbrennungsbehandlung in Deutschland: Ergebnis einer Umfrage an deutschen Verbrennungszentren 2016: Mikrobiologische Routine

Meeting Abstract

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  • K. Czaja - Unfallkrankenhaus Berlin, Berlin, Germany
  • J. Gille - Klinikum St. Georg, Leipzig, Germany

Deutschsprachige Arbeitsgemeinschaft für Verbrennungsbehandlung. 35. Jahrestagung der Deutschsprachigen Arbeitsgemeinschaft für Verbrennungsbehandlung (DAV 2017). Chur, Schweiz, 11.-14.01.2017. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2017. Doc17dav3.3

doi: 10.3205/17dav21, urn:nbn:de:0183-17dav212

Veröffentlicht: 18. Januar 2017

© 2017 Czaja et al.
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Gliederung

Text

Einleitung: Ziel der vorliegenden Untersuchung ist eine Bestandsaufnahme der aktuellen Therapieprinzipien in Bezug auf die mikrobiologische Routine in deutschen Verbrennungszentren.

Methodik: Im Rahmen des „21. Workshops für Anästhesie und Intensivmedizin“ im September 2016 in Leipzig wurde eine strukturierte Umfrage durchgeführt. An der Umfrage beteiligten sich 9 Verbrennungszentren für Erwachsene in Deutschland. Diese Zentren repräsentieren 44% der Intensivbetten für erwachsene Schwerbrandverletzte.

Ergebnisse: Bei Aufnahme in Verbrennungszentren werden bei 8 Zentren Wundabstriche, in 5 Zentren Entnahmen von Urin und respiratorischen Sekreten routinemäßig entnommen.

Im Intervall werden in 7 Zentren Abstriche entnommen

Devicewechsel erfolgen immer bei Infektionen mit unklarem Focus. Alle Zentren wechseln den zentralen Venenkatheter, in dem eine Neupunktion durchgeführt wird. Arterielle Katheter werden bei 5 und Blasendauerkatheter bei 4 Zentren gewechselt.

Kein Zentrum führt eine prophylaktische Antibiotikatherapie durch. Nur ein Zentrum bei Vorliegen eines Inhalationstraumas. 3 Zentren entscheiden die kalkulierte Antibiotikatherapie nach Infektionszeitpunkt und weitere 3 Zentren nach Erkrankungsschwere.

Schlussfolgerungen: Es zeigten bei der mikrobiologischen Routine keine gravierenden Unterschiede. Unklar in dieser Umfrage ist, ob in der mikrobiologischen Routine ein Screening auf multiresistente Erreger (MRE) durchgeführt wird.

Ein Unterschied zeigt sich im Umfang der Devicewechsel bei unklarem Infektfocus.

Die Teilnehmer der Umfrage sind der Meinung, dass Standards in mikrobiologischen Routinen die Zentren untereinander vergleichbar machen können und so die Behandlungsregime und die -ergebnisse aufgrund von kumulierten Fallzahlen optimiert werden können. Langfristiges Ziel sollte die Schaffung einer Leitlinie zur intensivmedizinischen Versorgung Schwerbrandverletzter sein.