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35. Jahrestagung der Deutschsprachigen Arbeitsgemeinschaft für Verbrennungsbehandlung (DAV 2017)

11.01. - 14.01.2017, Chur, Schweiz

Atemwegsmanagement für kleine Kinder mit narbigen Veränderungen im Kopf/Halsbereich

Meeting Abstract

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  • G. Schröter - Unfallkrankenhaus Berlin, Berlin, Germany

Deutschsprachige Arbeitsgemeinschaft für Verbrennungsbehandlung. 35. Jahrestagung der Deutschsprachigen Arbeitsgemeinschaft für Verbrennungsbehandlung (DAV 2017). Chur, Schweiz, 11.-14.01.2017. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2017. Doc17dav2.9

doi: 10.3205/17dav17, urn:nbn:de:0183-17dav179

Veröffentlicht: 18. Januar 2017

© 2017 Schröter.
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Gliederung

Text

Bei der Anästhesie von Kleinkindern und Säuglingen ist Hypoxie die kritische Entität. Der Stellenwert einer ausreichend langen Präoxygenierung wird anhand von klinischen Untersuchungen und einem Computermodell für Neugeborene herausgearbeitet.

In der Initialversorgung brandverletzter Kinder haben wir es mit nicht nüchternen Patienten zu tun und müssen die tracheale Intubation mittels rapid sequence induction durchführen. Gencorelli konnte 2010 mit einer relativ hohen Hypoxieinzidenz eindrucksvoll auf dieses Problem fokussieren.

Die vom Wissenschaftlichen Arbeitskreis Kinderanästhesie herausgearbeitete Handlungsempfehlung zum anästhesiologischen Management des nicht nüchternen Kindes beinhaltete einen Paradigmenwechsel hinsichtlich der Zwischenbeatmung. Die Arbeitsgruppe um Markus Weiss konnte zeigen, dass mittels dieser Technik die Inzidenz einer Hypoxie während der rapid sequence induction wesentlich gesenkt werden konnte. Eine pulmonale Aspiration wurde nicht beobachtet.

Bei Sekundärversorgungen von Kindern nach stattgehabten Brandverletzungen im Kopf/Halsbereich sind oftmals narbige Veränderungen mit assoziierten Reklinationsschwierigkeiten des Kopfes zu beobachten. Dies wird anhand eigener Beispiele hinreichend dokumentiert.

Der Goldstandard beim Erwachsenen ist die fiberoptische Wachintubation. Dies ist bei Säuglingen und Kleinkindern wegen altersentsprechend mangelnder Kooperativität nicht möglich. Es werden anhand der vom Wissenschaftlichen Arbeitskreis Kinderanästhesie der DGAI verfassten und demnächst veröffentlichten Handlungsempfehlung zum erwartet schwierigen Atemweg bei Kleinkindern die Konditionen herausgearbeitet, unter denen eine fiberoptische Intubation erfolgen kann und vor allem Handlungsalternativen mit entsprechendem Equipment aufgezeigt. Dies bedarf einer engen Absprache und Zusammenarbeit zwischen Anästhesiologen und Chirurgen.