gms | German Medical Science

35. Jahrestagung der Deutschsprachigen Arbeitsgemeinschaft für Verbrennungsbehandlung (DAV 2017)

11.01. - 14.01.2017, Chur, Schweiz

Langzeiteffekte eines 12-Wochen Rehabilitationsprogramms für schwerstverbrannte Kinder

Meeting Abstract

  • P. Wurzer - Abteilung für Plastische, Ästhetische und Rekonstruktive Chirurgie, Univ. Klinik für Chirurgie, Medizinische Universität Graz, Graz, Austria; Department of Surgery, University of Texas Medical Branch and Shriners Hospitals for Children, Galveston, TX, United States
  • L. K. Branski - Department of Surgery, University of Texas Medical Branch and Shriners Hospitals for Children, Galveston, TX, United States
  • G. Hundeshagen - Department of Surgery, University of Texas Medical Branch and Shriners Hospitals for Children, Galveston, TX, United States
  • R. Winter - Abteilung für Plastische, Ästhetische und Rekonstruktive Chirurgie, Univ. Klinik für Chirurgie, Medizinische Universität Graz, Graz, Austria
  • C. D. Voigt - Department of Surgery, University of Texas Medical Branch and Shriners Hospitals for Children, Galveston, TX, United States
  • C. R. Andersen - Department of Surgery, University of Texas Medical Branch and Shriners Hospitals for Children, Galveston, TX, United States
  • R. P. Mlcak - Respiratory Care, Shriners Hospitals for Children, Galveston, TX, United States
  • L. P. Kamolz - Abteilung für Plastische, Ästhetische und Rekonstruktive Chirurgie, Univ. Klinik für Chirurgie, Medizinische Universität Graz, Graz, Austria
  • D. N. Herndon - Department of Surgery, University of Texas Medical Branch and Shriners Hospitals for Children, Galveston, TX, United States
  • O. E. Suman - Department of Surgery, University of Texas Medical Branch and Shriners Hospitals for Children, Galveston, TX, United States

Deutschsprachige Arbeitsgemeinschaft für Verbrennungsbehandlung. 35. Jahrestagung der Deutschsprachigen Arbeitsgemeinschaft für Verbrennungsbehandlung (DAV 2017). Chur, Schweiz, 11.-14.01.2017. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2017. Doc17dav2.3

doi: 10.3205/17dav11, urn:nbn:de:0183-17dav113

Veröffentlicht: 18. Januar 2017

© 2017 Wurzer et al.
Dieser Artikel ist ein Open-Access-Artikel und steht unter den Lizenzbedingungen der Creative Commons Attribution 4.0 License (Namensnennung). Lizenz-Angaben siehe http://creativecommons.org/licenses/by/4.0/.


Gliederung

Text

Hintergrund: Lange Krankenhausaufenthalte, als auch eine gesteigerte Stoffwechsellage verursacht durch schwere Verbrennungen sind mit einem massiven Verlust an Muskelmasse und reduzierter kardiopulmonaler Fitness assoziiert. Frühere Studien haben gezeigt, dass ein 12-wöchiges Rehabilitationsprogramm (Rehab) für verbrannte Kinder diesen Veränderungen positiv entgegenwirkt. Unbekannt ist jedoch, ob diese positiven Effekte auch nach 2 Jahren sichtbar sind.

Methoden: Kinder, welche mindestens eine verbrannte Körperoberfläche von mehr als 30% hatten, konnten wählen zwischen 12-Wochen Rehab oder keine Rehab (Kontrollgruppe). Die Rehab Gruppe führte ein 12-wöchiges Rehab-Programm durch, beginnend mit der Entlassung von der Intensivstation. Von beiden Gruppen wurden prospektiv Muskelkraft, Muskelmasse und kardiopulmonale Fitness bei Entlassung von der Intensivstation, nach dem Rehab-Programm (12 Wochen), und nach 2 Jahren nach dem Trauma gemessen. Beide Gruppen wurden mittels ANOVA und wiederholende Messungen verglichen. Signifikanz wurde akzeptiert, wenn p<0,05 war (Tabelle 1 [Tab. 1]).

Ergebnisse: Einhundert und dreiunddreißig Kinder, 89 in der Rehab-Gruppe und 44 in der Kontrollgruppe wurden eingeschlossen. Muskelkraft und kardiopulmonale Fitness stiegen während der 12-Wochen Rehab signifikant an (p<0,01). Über die zwei Jahre betrachtet, zeigten beide Gruppen signifikante Anstiege in den zuvor beschriebenen Endpunkten (p<0,05). Die Muskelmasse war signifikant größer in der Rehab-Gruppe wenn verglichen zur Kontrollgruppe 2 Jahre nach der Verbrennung (p<0,05). Beiden Gruppen waren vergleichbar bezüglich Fitness und Muskelkraft nach zwei Jahren (p=0,29 und p=0,35).

Schlussfolgerung: Ein 12-wöchiges Rehabilitationsprogramm führt zu einem rascheren Anstieg von Muskelkraft und kardiopulmonaler Fitness. Zwei Jahre nach dem Trauma sind diese Effekte jedoch nicht mehr sichtbar. Um positive Langzeiteffekte zu sehen ist eine kontinuierliche körperliche Betätigung nötig.

Grants: National Institutes of Health (P50 GM060338,UL1TR000071,T32-GM008256, R01-GM056687,R01-GM112936,R01-HD049471), Shriners Hospitals for Children (71006,71008,71009,80100,84080), United States Department of Defense (W81XWH-14-2-0162).