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Kurzintervention zur Steigerung der Adhärenz in der Kompressionstherapie
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Veröffentlicht: | 12. Januar 2016 |
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Auf Basis qualitativer und quantitativer Vorstudien wurde im Rahmen einer Multicenterstudie eine Interventionsmaßnahme zur Erhöhung der Adhärenz bei der Kompressionsbehandlung entwickelt, dabei ist mit Adhärenz die Einhaltung der gemeinsam von Patient und Arzt gesetzten Therapieziele gemeint. Die im Rahmen des Forschungsprojekts ursprünglich für Brandverletzte entwickelte Maßnahme wurde dahingehend erweitert, dass auch Patienten einbezogen werden können, die ihre Bandagen zur Verhinderung hypertropher Narbenbildung tragen (also bspw. auch bei starken Quetsch- oder Ablederungsverletzungen, Operationsnarben oder Lappenplastiken). Da sich die ursprünglich entwickelte und evaluierte Maßnahme als sehr zeit- und personalaufwändig erwies, wurde zur Erhöhung der Effizienz eine verkürzte Form erstellt.
Die Kurzintervention zur Steigerung der Adhärenz findet in Form einer Informationsveranstaltung statt, an dem zum einen im psycho-edukativen Sinne wichtige Informationen an die Patienten weitergegeben werden, die sich auf die Funktionen der Haut, die Narbenbildung, den Nutzen und die Funktion der Kompressionsbandagen beziehen. Darüber hinaus wird im Rahmen der Intervention durch das gemeinsame Erstellen von Verhaltensplänen das Repertoire an behavioralen und kognitiven Copingstrategien erweitert, mit deren Hilfe die Patienten potentiell schwierigen Situationen, die im Laufe der Therapie auftreten können, entgegen wirken können.
In der Zeit von Oktober 2009 bis August 2015 haben etwa 200 Patienten an dieser Informationsveranstaltung teilgenommen. In einem beigefügten Beurteilungsbogen zeigt sich, dass die Patienten mit der Teilnahme an der Veranstaltung äußerst zufrieden sind und die Inhalte als sehr hilfreich für ihren Umgang mit den Bandagen ansehen.