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34. Jahrestagung der Deutschsprachigen Arbeitsgemeinschaft für Verbrennungsbehandlung (DAV 2016)

13. - 16.01.2016, Berchtesgaden

Psychologische Effekte und ausgewählte Aspekte der Maximalkraft- und Kraftausdauer einer dreiwöchigen multimodalen Rehabilitationsbehandlung nach Brandverletzung

Meeting Abstract

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  • presenting/speaker Hans Ziegenthaler - Moritz Klinik, Reha Zentrum für Brandverletzte, Bad Klosterlausnitz, Deutschland
  • Marcus Fischer - Friedrich-Schiller-Universität Jena, Lehrstuhl für Sportmedizin und Gesundheitsförderung, Jena, Deutschland
  • Christian Puta - Friedrich-Schiller-Universität Jena, Lehrstuhl für Sportmedizin und Gesundheitsförderung, Jena, Deutschland

Deutschsprachige Arbeitsgemeinschaft für Verbrennungsbehandlung. 34. Jahrestagung der Deutschsprachigen Arbeitsgemeinschaft für Verbrennungsbehandlung (DAV 2016). Berchtesgaden, Deutschland, 13.-16.01.2016. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2016. Doc16dav42

doi: 10.3205/16dav42, urn:nbn:de:0183-16dav428

Veröffentlicht: 12. Januar 2016

© 2016 Ziegenthaler et al.
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Gliederung

Text

Fragestellung: Unterscheiden sich Brandverletzte signifikant in speziellen psychologischen Effekten und ausgewählten Aspekten der Maximalkraft- und Kraftausdauer während einer dreiwöchigen multimodalen Therapie? Welchen Einfluss hat der Zeitraum zwischen dem Unfall und dem Beginn der Rehabilitation auf die untersuchten psychologischen und physiologischen Parametern?

Methode: 35 brandverletzte Patienten (8 Frauen und 27 Männer) aus der Moritz Klinik Bad Klosterlausnitz nahmen an der Studie teil (MW Alter 43,11±15,78 Jahre). Zur Untersuchung der psychologischen Effekte dienten als Assessments der Pationnaire- und der SF 36-Fragebogen, welche in 9 Teilbereiche zusammengefasst wurden [2]. Ausgewählten Aspekte der Maximalkraft- und Kraftausdauer wurden mittels Handkraftdynamoter und Cybex Human 2008 gemessen. Die statistische Analyse erfolgte für die Gesamtgruppe mit einem T- oder Wilcoxon-Test, die der Subgruppen mit einer ANOVA mit Messwiederholung, mit einem Signifikanzniveau von α=0,05.

Ergebnisse: Die Ergebnisse der Pationnaire-Fragebogens unterscheiden sich in 8 der 9 Items signifikant vom ersten (T1) zum zweiten Messzeitpunkt (T2). Beim SF 36-Fragebogens unterscheiden sich 4 der 9 Items signifikant von T1 zu T2. Positive Ergebnisse zeigen die Ergebnisse der Kraftparameter bei der Maximalkraft der Hand von T1 zu T2 signifikant (T-Test; p=0,004).

Schlussfolgerung: Die positiven Ergebnisse von Altier et al. (2002) lassen sich mit den vorliegenden Ergebnissen unserer Untersuchung so nicht bestätigen. Teilweise zeig die Studie teilweise widersprüchliche Ergebnisse. Ursachen sind in der inhomogeneren Gruppe bei psychometrischen Daten als auch den verbrennungsspezifischen Merkmalen zu sehen. Dies verdeutlicht einmal mehr, die Schwierigkeit, im Kollektiven von Brandverletzten Studien mit biopsychsozialen Hintergrund sowie Fokus auf Teilhabefähigkeit und psychoemotionale Auswirkungen zu generieren und verlässlich auszuwerten. Weiteren Studie mit einer größeren Probandenzahl, möglichst multizentrisch sind zur Evaluierung des Rehabilitationspotentials als auch der Steuerung des Reha-Prozesses erforderlich. Mit Blick auf das überaus positive Rehabilitationspotential bei Brandverletzten sind Kostenträger wie DRV und DGUV zur Unterstützung aufgerufen.