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34. Jahrestagung der Deutschsprachigen Arbeitsgemeinschaft für Verbrennungsbehandlung (DAV 2016)

13. - 16.01.2016, Berchtesgaden

Hypoaktives Delir beim schwerbrandverletzten Patienten

Meeting Abstract

  • presenting/speaker Kathrin Langbein - Marienhospital Stuttgart, Zentrum für Schwerbrandverletzte, chirurgische Intensivstation, Stuttgart, Deutschland
  • Jana Ottens - Marienhospital Stuttgart, Zentrum für Schwerbrandverletzte, chirurgische Intensivstation, Stuttgart, Deutschland
  • Matthias Rapp - Marienospital Stuttgart, Klinik für Orthopädie, Unfallchirurgie und Wiederherstellungschirurgie, Zentrum für Schwerbrandverletzte, Stuttgart, Deutschland
  • Ulrich Liener - Marienospital Stuttgart, Klinik für Orthopädie, Unfallchirurgie und Wiederherstellungschirurgie, Zentrum für Schwerbrandverletzte, Stuttgart, Deutschland
  • René Schmidt - Marienhospital Stuttgart, Klinik für Anästhesiologie und operative Intensivmedizin, spezielle Schmerztherapie, Stuttgart, Deutschland

Deutschsprachige Arbeitsgemeinschaft für Verbrennungsbehandlung. 34. Jahrestagung der Deutschsprachigen Arbeitsgemeinschaft für Verbrennungsbehandlung (DAV 2016). Berchtesgaden, Deutschland, 13.-16.01.2016. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2016. Doc16dav24

doi: 10.3205/16dav24, urn:nbn:de:0183-16dav249

Veröffentlicht: 12. Januar 2016

© 2016 Langbein et al.
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Gliederung

Text

Einleitung: Delirien fordern Ärzte und Pflegende in der Betreuung schwerbrandverletzter Patienten heraus. Im Gegensatz zum häufig kaum zu übersehenden hyperaktiven Delir bleibt die hypoaktive Form oft unentdeckt oder wird als Depression fehldiagnostiziert. Wobei sich beides nicht ausschließt sonder im sogenannten Overlap-Syndrom gleichzeitig auftreten kann.

Je nach Studie variiert die Prävalenzrate des hypoaktiven Delirs zwischen 40% und 80% aller auftretenden Delirien.

Bei Patienten mit hypoaktivem Delir wurden häufiger Zusammenhänge mit vorbestehenden kognitiven Defiziten, hohem Alter und metabolischen Faktoren sowie Organschäden beobachtet, wohingegen bei Patienten mit hyperaktivem Delir häufiger Intoxikationen und Substanzentzüge als Auslöser beobachtet wurden.

Maßnahmen: Diagnostik und Therapie werden durch die dem Verbrennungstrauma geschuldeten Umstände erschwert.

Ausschlaggebend für eine adäquate Therapie des hypoaktiven Delirs ist die enge Zusammenarbeit von allen an der Behandlung beteiligten Berufsgruppen.

Patienten die sich ruhig – nahezu lethargisch verhalten kommen uns im Alltag entgegen. Sie benötigen weniger der knapp bemessenen Zeit als unruhige und aggressive Patienten wie solche, die unter der hyperaktiven Form des Delirs leiden. Sie fallen weniger auf und ihr Leiden bleibt länger unentdeckt.

Besonderes Augenmerk gilt daher dem Unauffälligen.

Fazit: Schwerverletzte Patienten haben ein hohes Risiko sowohl an einem Delir als auch an einer Depression zu erkranken. Um erste Anzeichen nicht zu übersehen müssen alle an der Behandlung Beteiligten großes Augenmerk vor allem auf ruhige Patienten legen.