gms | German Medical Science

34. Jahrestagung der Deutschsprachigen Arbeitsgemeinschaft für Verbrennungsbehandlung (DAV 2016)

13. - 16.01.2016, Berchtesgaden

Anforderung an die Raumgröße auf einer Intensivstation für Schwerbrandverletzte

Meeting Abstract

  • presenting/speaker Bert Reichert - Klinikum Nürnberg, Paracelsus Medizinische Privatuniversität, Klinik für Plastische, Wiederherstellende und Handchirurgie, Zentrum für Schwerbrandverletzte, Nürnberg, Deutschland
  • Tobias Jaehn - Klinikum Nürnberg, Paracelsus Medizinische Privatuniversität, Klinik für Plastische, Wiederherstellende und Handchirurgie, Zentrum für Schwerbrandverletzte, Nürnberg, Deutschland
  • Matthias von Kleinsorgen - Klinikum Nürnberg, Paracelsus Medizinische Privatuniversität, Klinik für Plastische, Wiederherstellende und Handchirurgie, Zentrum für Schwerbrandverletzte, Nürnberg, Deutschland
  • Nicole Hauer - Klinikum Nürnberg, Paracelsus Medizinische Privatuniversität, Klinik für Plastische, Wiederherstellende und Handchirurgie, Zentrum für Schwerbrandverletzte, Nürnberg, Deutschland

Deutschsprachige Arbeitsgemeinschaft für Verbrennungsbehandlung. 34. Jahrestagung der Deutschsprachigen Arbeitsgemeinschaft für Verbrennungsbehandlung (DAV 2016). Berchtesgaden, Deutschland, 13.-16.01.2016. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2016. Doc16dav08

doi: 10.3205/16dav08, urn:nbn:de:0183-16dav085

Veröffentlicht: 12. Januar 2016

© 2016 Reichert et al.
Dieser Artikel ist ein Open-Access-Artikel und steht unter den Lizenzbedingungen der Creative Commons Attribution 4.0 License (Namensnennung). Lizenz-Angaben siehe http://creativecommons.org/licenses/by/4.0/.


Gliederung

Text

Einleitung: Die Übertragung von multiresistenten Erregern stellt eine zunehmende Bedrohung für Verbrennungspatienten dar.

Fragestellung: Beeinflusst die Raumgröße die Umsetzung von Vorgaben zur Beachtung der Hygiene bei der Pflege von schwerbrandverletzten Patienten?

Methode: Recherche der Empfehlungen des Robert Koch Instituts, Vergleich mit der Versorgungsrealität durch internetbasierte Umfrage unter den Verbrennungszentren der deutschsprachigen Länder.

Ergebnisse: 18 von 26 Verbrennungszentren nahmen an der Umfrage teil. 50 % hatten ein Ausbruchsereignis mit Übertragung multiresistenter Erreger innerhalb der zurückliegenden drei Jahre und waren dadurch gezwungen, die Station für Neuaufnahmen zu sperren.

In allen Fällen ließ sich als Auslöser ein Indexpatient identifizieren.

77 % gaben an, dass Übertragungen durch ungünstige Arbeitsbedingungen begünstigt würden. Zur Vermeidung von Hygienefehlern sei auch eine minimale Raumgröße zu fordern. 70 % gaben an, dass die Besonderheiten in der Behandlung Schwerbrandverletzter einen größeren Raumbedarf erfordern als übliche operative Intensivstationen.

Alle Beteiligten haben Schulungen intensiviert, durch bessere Beachtung der Basishygiene zukünftige Übertragungsereignisse zu vermeiden. In der Hälfte der Zentren finden derartige Schulungen ohnehin regelmäßig statt.

In 83 % der Zentren finden die Behandlungen in Einzelzimmern statt, 3 haben auch Mehrbettzimmer in Gebrauch. Der Zuschnitt der Räume ist naturgemäß unterschiedlich. Die Raumgröße schwankt zwischen 17 und 27 m².

Nur 56 % der Befragten geben an, dass sie die Raumgröße für ausreichend halten.

Schlussfolgerung: Es ist offensichtlich, dass die Pflege von schwerbrandverletzten Patienten höchste Anforderungen an den Hygienestandard stellt.

Man muss annehmen, dass ein Zusammenhang zwischen Raumgröße und Übertragung infektiöser Organismen durch Krankenhauspersonal besteht. Vergleicht man die vor 20 Jahren angegebenen Empfehlungen zur Mindestausstattung kooperativer Intensivstationen, so muss man heute höhere Anforderungen im Fall von speziellen Intensivstationen zur Behandlung von Schwerbrandverletzten fordern.

In diesem Vortrag wird ein allgemeiner Vorschlag für die Mindestausstattung vorgestellt.