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33. Jahrestagung der Deutschsprachigen Arbeitsgemeinschaft für Verbrennungsbehandlung (DAV 2015)

14.01. - 17.01.2015, Leogang, Österreich

Heiße Tattoos – Verbrennung tätowierter Haut nach MRT

Meeting Abstract

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  • T. R. Mett - Klinik für Plastische, Hand- und Wiederherstellungschirurgie der Medizinischen Hochschule Hannover, Hannover, Germany
  • M. Boyce - Klinik für Plastische, Hand- und Wiederherstellungschirurgie der Medizinischen Hochschule Hannover, Hannover, Germany
  • R. Ipaktchi - Klinik für Plastische, Hand- und Wiederherstellungschirurgie der Medizinischen Hochschule Hannover, Hannover, Germany
  • P. M. Vogt - Klinik für Plastische, Hand- und Wiederherstellungschirurgie der Medizinischen Hochschule Hannover, Hannover, Germany

Deutschsprachige Arbeitsgemeinschaft für Verbrennungsbehandlung. 33. Jahrestagung der Deutschsprachigen Arbeitsgemeinschaft für Verbrennungsbehandlung (DAV 2015). Leogang, Österreich, 14.-17.01.2015. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2015. Doc15dav08.08

doi: 10.3205/15dav77, urn:nbn:de:0183-15dav779

Veröffentlicht: 9. März 2015

© 2015 Mett et al.
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Gliederung

Text

Einleitung: Die Magnetresonanztomographie (MRT) hat sich in der weiterführenden Bildgebung unter anderem für orthopädische, unfallchirurgische sowie onkologische Fragestellungen als diagnostisches Mittel etabliert. Bei ca. 6 Millionen MRT pro Jahr in Deutschland ist eine sorgfältige Indikationsstellung und Aufklärung der Patienten in Bezug auf interventionsbedingte Risiken unabdingbar. Implantierte metallische Fremdkörper müssen identifiziert und auf ihre MRT-Tauglichkeit überprüft werden. In Deutschland trägt ca. jeder Zehnte über 14 Jahren ein Tattoo. Obwohl Tattoos häufig metallische Farbpartikel beinhalten, wird nur von wenigen tattoo-bedingten Komplikationen bei MRT Aufnahmen berichtet. Wir präsentieren einen Fall mit 2a°-iger Verbrennung im Bereich frischer Tattoos nach MRT.

Der Fall: Die 36-jährige Patientin mit multiplen Tattoos diverser Formen, Farben und Lokalisationen ließ auf Grund von Kniebeschwerden ein MRT des rechten Knies durchführen. Vier Tage vor der Untersuchung wurden am linken Arm frische Tattoos in Form von Blüten mit roten, blauen und schwarzen Farbpigmenten gestochen. Während der Untersuchung bemerkte die Patientin keinerlei Auffälligkeiten. Wenige Stunden später wurden Rötungen, Schwellung und Schmerzen im Bereich der frischen Tattoos bemerkt. Bei zunehmenden Beschwerden, Blasenbildung und seröser Sekretion suchte die Patientin einen niedergelassenen Kollegen auf und begann eine topische Cortisontherapie. Bei regredienten Beschwerden, aber anhaltender Schuppung der Haut erfolgte sieben Tage nach MRT die notfallmäßige Konsultation unserer Klinik. Zu diesem Zeitpunkt zeigte sich ein trockenes Hautbild mit rudimentären Blasenrändern, ohne Anzeichen einer akuten Inflammation. Gemäß Anamnese und gebotener Klinik zeigt sich das Bild einer 2a°-igen Verbrennung der frisch tätowierten Areale. Die älteren Tattoos zeigten keinerlei Reaktion.

Diskussion: Mit einer Inzidenz von 1% erscheinen Tattoo-bedingte Komplikationen bei MRT eine Seltenheit zu sein. Vor allem metallhaltige Farben und frische Tätowierungen können Hautreaktionen hervorrufen. Protektive lokale Maßnahmen wie Druckverbände oder Kühlung der Tätowierungen können ggf. die ferro- als auch elektromagnetischen Wirkungen eindämmen.