gms | German Medical Science

33. Jahrestagung der Deutschsprachigen Arbeitsgemeinschaft für Verbrennungsbehandlung (DAV 2015)

14.01. - 17.01.2015, Leogang, Österreich

DGV vs. EBA vs. ABA Guidelines – Wo liegen die Vorteile und Nachteile der einzelnen Behandlungsempfehlungen?

Meeting Abstract

Suche in Medline nach

  • F. Paprottka - Klinikum Rotenburg, Rotenburg, Germany
  • P. Vogt - Medizinische Hochschule, Hannover, Germany
  • R. Ipaktchi - Medizinische Hochschule, Hannover, Germany

Deutschsprachige Arbeitsgemeinschaft für Verbrennungsbehandlung. 33. Jahrestagung der Deutschsprachigen Arbeitsgemeinschaft für Verbrennungsbehandlung (DAV 2015). Leogang, Österreich, 14.-17.01.2015. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2015. Doc15dav07.07

doi: 10.3205/15dav63, urn:nbn:de:0183-15dav632

Veröffentlicht: 9. März 2015

© 2015 Paprottka et al.
Dieser Artikel ist ein Open-Access-Artikel und steht unter den Lizenzbedingungen der Creative Commons Attribution 4.0 License (Namensnennung). Lizenz-Angaben siehe http://creativecommons.org/licenses/by/4.0/.


Gliederung

Text

Einleitung: Für eine erfolgreiche medizinische Versorgung von Schwerbrandverletzten ist eine spezielle Infrastruktur, ein hoher Ausbildungsstandard des medizinischen Fachpersonals als auch ein ausreichender Personalschlüssel essentiell. Im Hinblick auf diese Notwendigkeit bestehen Guidelines (GL) der Deutschen Gesellschaft für Verbrennungsmedizin (DGV), der European Burn Association (EBA) und der American Burn Association, die sich in einigen Fällen teilweise stark voneinander unterscheiden. Im Rahmen dieses wissenschaftlichen Beitrages werden Vor- und Nachteile der einzelnen GL herausgestellt.

Material & Methoden: Die aktuellen DGV GL (Stand 2010), EBA GL (Stand 2013) und ABA (Stand 2006) werden mit Fokus auf Übereinstimmungen, Differenzen, Prägnanz und Vollständigkeit miteinander verglichen.

Ergebnisse: Die DGV GL weisen klar verständliche Behandlungsempfehlungen für Erstmaßnahmen, klinische Maßnahmen und Wundbehandlung auf. Zudem gibt es ausführliche Reha GL mit definierten AHB-Indikationen. Nachteilig ist, dass bei den DGV GL eine Redundanz und Unübersichtlichkeit durch das Vorhandensein von mehreren Dokumenten besteht. Bei den EBA GL handelt es sich um die umfassendste Behandlungsempfehlung mit diversen multidisziplinären Ansätzen. Insgesamt sind die Infrastrukturanforderung deutlich höher gewichtet als die Anforderungen an Personalqualifikation. Als Schwächen sind die fehlende Prägnanz, die komplizierten Verlegungskriterien von Schwerverbrannten und im Vergleich zu den DGV GL deutlich unpräzisere Reha-Empfehlungen zu nennen. Die ABA GL beinhalten ein hohes Maß an Anforderungen im Bezug auf Personalqualifikationen. Zudem sind hier die Infrastrukturvorgaben als eher sekundär zu betrachten. Nachteilig ist, dass keine bzw. nur unpräzise Behandlungsempfehlungen für Erstmaßnahmen, klinische Behandlung, Analgesie, Wundbehandlung und Reha-Maßnahmen vorliegen. Eine Anwendungsempfehlung von alloplastischen Verbandsmaterialien ab einem bestimmten Verbrennungsgrad zur Wundbehandlung wird in allen GL bis dato nicht abgegeben.