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Nexobrid™ Freud und Leid!
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Veröffentlicht: | 9. März 2015 |
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Grundlagen: Seit Januar 2014 wurde an der BG-Unfallklinik Murnau das Enzymatische Debridement mittels Nexobrid® in das Behandlungs-konzept für brandverletzte Patienten aufgenommen. Dabei wurde versucht diese innovative, potentiell besonders gewebeschonende und blutsparende Form des Debridements in die seit vielen Jahren konzeptionelle und großflächige durchführte Anwendung der Wundunterdrucktherapie zu integrieren.
Die bisherigen Ergebnisse der Kombination von Nexobrid® mit der Wundunterdrucktherapie werden dargestellt.
Methodik: Seit Januar 2014 wurden bislang 18 Patienten initial mit Nexobrid® debridiert. Sowohl Patienten mit 2b°-igen aber auch mit 3°-igen Verbrennungen wurden innerhalb der ersten 24 Stunden mit Nexobrid® versorgt.
Im Anschluss daran haben wir in bewährter Weise die debridierten Hautareale mittels Wundunterdrucktherapie zur Wundkonditionierung versorgt und unser Behandlungskonzept in bekannter Art und Weise weitergeführt bis hin zur ggf. notwendigen Spalthautdeckung.
Ergebnisse: Bei allen mittels Nexobrid® behandelten Wundarealen zeigte sich ein gutes Ergebnis hinsichtlich des Debidements. Die Wunden konnten vorallem auch bei den drittgradigen, bis ins Fettgewebe reichenden Verbrennungen exzellent von Nekrosen befreit werden.
Ein weiterer Vorteil ist der Aspekt des blutarmen Debridements.
Trotz Anwendung unterschiedlichster moderner wie altbewährter Wundauflagen und konsequentem Einsatz der Wundunterdrucktherapie konnte der initial nach Debridement mit Nexobrid® vital imponierende Wundgrund nicht ausreichend konditioniert werden.
Schlussfolgerung: Der Einsatz von Nexobrid® beim initialen Wunddebridement ist zeitlich und personell aufwendig, bietet aber den wesentlichen Vorteil der blutarmen Entfernung der Nekrose zum Zeitpunkt der Aufnahme.
Die Konditionierung des z.T. bis ins subkutane Fettgewebe reichenden Wundgrundes stellt sich nach wie vor als Herausforderung dar.