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33. Jahrestagung der Deutschsprachigen Arbeitsgemeinschaft für Verbrennungsbehandlung (DAV 2015)

14.01. - 17.01.2015, Leogang, Österreich

Zusammenhang von Wundinfektion und infektiologischen Komplikationen in der intensivmedizinischen Therapie Schwerbrandverletzter im Berufsgenossenschaftlichen Unfallkrankenhaus Hamburg basierend auf dem Projekt ITS KISS Brandverletzte

Meeting Abstract

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  • H. Meinhold - BG-Unfallkrankenhaus Hamburg, Hamburg, Germany
  • S. Lönnecker - BG-Unfallkrankenhaus Hamburg, Hamburg, Germany
  • B. Luther - Institut für Hygiene und Umwelt Hamburg, Hamburg, Germany

Deutschsprachige Arbeitsgemeinschaft für Verbrennungsbehandlung. 33. Jahrestagung der Deutschsprachigen Arbeitsgemeinschaft für Verbrennungsbehandlung (DAV 2015). Leogang, Österreich, 14.-17.01.2015. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2015. Doc15dav04.01

doi: 10.3205/15dav23, urn:nbn:de:0183-15dav235

Veröffentlicht: 9. März 2015

© 2015 Meinhold et al.
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Gliederung

Text

In der intensivmedizinischen Behandlung Schwerbrandverletzter gehört das Infektionsmanagement, insbesondere nach erfolgreicher Therapie der Symptome der ‚Verbrennungskrankheit’ in den ersten Behandlungstagen, zu den wesentlichen Herausforderungen der intensivmedizinschen/plastisch-chirurgischen Komplexbehandlung unserer Patienten.

Die Surveillance nosokomialer Infektionen unter der Koordination des ‚Nationalen Referenzzentrum (NRZ) für die Surveillance nosokomialer device-assoziierter Infektionen’ am Institut für Hygiene und Umweltmedizin der Charité-Universitätsmedizin Berlin, kann inzwischen für die meisten Brandverletztenzentren im deutschsprachigen Raum als Standard gelten. Für einen Großteil der Intensivstationen in den Brandverletztenzentren im deutschsprachigen Raum ist inzwischen die regelmäßige Datenerfassung auf den Intensivstationen und deren Übermittlung an das Referenzzentrum etabliert. Eine gesonderte Stratifizierung der Daten für die Brandverletztenzentren (ITS-KISS Brandverletzte) sorgt für eine zunehmend bessere Vergleichbarkeit der Zentren untereinander. In den halbjährlichen Arbeitstreffen der Projektgruppe ITS-KISS Brandverletzte werden die Daten und Ergebnisse der teilnehmenden Zentren diskutiert und bewertet.

Anhand eigener Daten aus dem BG-Unfallkrankenhaus Hamburg möchten wir gern zeigen, dass die Erfassung der nosokomialen Infektionen entsprechend ITS-KISS nur einen Teil der Infektionsproblematik, mit der wir bei unseren Patienten konfrontiert werden, abbilden. Vielmehr zeigt sich in der klinischen Verlaufsbeobachtung, dass insbesondere der infektiologische Zustand der Wunden die Morbidität und die Mortalität unserer Patienten stark beeinflusst. Die im Verlaufe der intensivmedizinischen Behandlung auftretenden infektiologischen Komplikationen, wie Bakteriämie/Sepsis, Infektionen der unteren Atemwege und auch Harnwegsinfekte, lassen sich nur zum Teil auf neu nachgewiesene Erreger zurückführen (Erfassungskriterium der Surveillance nosokomialer Infektionen). Häufig finden wir Erreger, die zuvor schon auf den Wunden, als Kolonisation oder manifester Wundinfekt, im Sinne einer nosokomialen Wundinfektion, nachweisbar waren. Die kontinuierliche Surveillance von Wundinfektionen ist erstrebenswert, um die Quantität und Qualität der Wundinfektionen einzuschätzen, unser Keimspektrum zu kennen und daraus Rückschlüsse für unsere verschiedenen Therapieoptionen ziehen zu können.