gms | German Medical Science

32. Jahrestagung der Deutschsprachigen Arbeitsgemeinschaft für Verbrennungsbehandlung (DAV 2014)

15.01. - 18.01.2014, Arosa, Schweiz

Behandlungspfad für Brandverletzte – eine Standortbestimmung

Meeting Abstract

Suche in Medline nach

  • Barbara Bichsel-von Arb - Behandlungspfad Brandverletzte, Klinik für Plastische- und Handchirurgie, USZ
  • Elisabeth Handel - Klinik für Plastische- und Handchirurgie, USZ

Deutschsprachige Arbeitsgemeinschaft für Verbrennungsbehandlung. 32. Jahrestagung der Deutschsprachigen Arbeitsgemeinschaft für Verbrennungsbehandlung (DAV 2014). Arosa, Schweiz, 15.-18.01.2014. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2014. Doc14dav56

doi: 10.3205/14dav56, urn:nbn:de:0183-14dav565

Veröffentlicht: 18. Juni 2014

© 2014 Bichsel-von Arb et al.
Dieser Artikel ist ein Open Access-Artikel und steht unter den Creative Commons Lizenzbedingungen (http://creativecommons.org/licenses/by-nc-nd/3.0/deed.de). Er darf vervielfältigt, verbreitet und öffentlich zugänglich gemacht werden, vorausgesetzt dass Autor und Quelle genannt werden.


Gliederung

Text

Hintergrund: Um den Patienten mit Brandverletzungen eine optimale bedürfnisorientierte Versorgung anbieten zu können, wurde am UniversitätsSpital Zürich (USZ) das Projekt „Behandlungspfad Brandverletzte" mit der Zielsetzung lanciert, die Behandlungs- und Betreuungsprozesse dieser Patientengruppe zu optimieren.

Das Projekt bzw. der Behandlungspfad für Brandverletzte wurde ab Dezember 2011 auf der Intensivstation für Brandverletzte und den Bettenabteilungen für Plastische- und Handchirurgie am USZ pilotiert und eingeführt und mit einer Begleitevaluation unterstützt.

Methoden: Die Evaluation des Behandlungspfades Brandverletzte beinhaltet zwei quantitative und eine qualitative Erhebung. Mit dem German Assessment of Chronic Illness Care (G-ACIC, Version 3.5) wurde in einer Vorher-Nachher-Messung der Versorgungsprozess Brandverletzter erhoben und mit dem PACIC-5A die Patientenzufriedenheit in diesem Kontext.

Mit den beteiligten Berufsgruppen wurden in Fokusgruppen-Interviews deren Erfahrungen mit der Umsetzung des Behandlungspfads im Praxisalltag erfasst.

Resultate: Die Evaluationsergebnisse zeigen, dass durch die Einführung des Behandlungspfades eindeutig Fortschritte erkennbar sind; insbesondere in der interprofessionellen Zusammenarbeit intern und extern, in der Planung und Koordination der organisatorischen Abläufe, wie Verlegungen sowie in der Patienten- und Angehörigen Information. Durch die Etablierung der interdisziplinären Plattformen, Netzwerke und Richtlinien für Brandverletzte hat die Kommunikation und das Zusammengehörigkeitsgefühl innerhalb der Fachbereich und Berufsgruppen übergreifend zugenommen.

Die Messung der Patientenzufriedenheit zeigen, dass 3/4 der befragten Patienten mit der Behandlung und Betreuung durch das Behandlungsteam während des Spitalaufenthaltes sehr bis voll zufrieden sind.

Schlussfolgerung: Durch die Einführung des Behandlungspfades Brandverletzte kann die Prozessoptimierung und Sicherung bzw. Verbesserung der Versorgungsqualität Brandverletzter gewährleistet und eine transparentere und effizientere Behandlung für diese Patientengruppe und deren Angehörige erreicht werden.

Die Evaluationsergebnisse weisen darauf hin, dass es neben den positiven Ergebnissen noch Schwachstellen gibt, die in naher Zukunft bearbeitet werden sollten, um den Behandlungspfad optimal für alle Fachdisziplinen als interdisziplinäres Instrument zu nutzen.

Die interprofessionelle/interdisziplinäre Zusammenarbeit und koordinierende Planung sowie die gemeinsame Zielsetzung im Behandlungsteam ist und bleibt dabei eine zentrale und herausfordernde Aufgabe für alle beteiligten Fachexperten.