gms | German Medical Science

31. Jahrestagung der Deutschsprachigen Arbeitsgemeinschaft für Verbrennungsbehandlung (DAV 2013)

16.01. - 19.01.2013, Mayrhofen, Österreich

Möglichkeiten und Grenzen von Psychotherapie auf der Intensivstation für Schwerbrandverletzte

Meeting Abstract

Suche in Medline nach

  • A. Stolle - BG Klinik Ludiwgshafen, Psychologischer Dienst, Ludwigshafen, Deutschland

Deutschsprachige Arbeitsgemeinschaft für Verbrennungsbehandlung. 31. Jahrestagung der Deutschsprachigen Arbeitsgemeinschaft für Verbrennungsbehandlung (DAV 2013). Mayrhofen, Österreich, 16.-19.01.2013. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2013. Doc13dav65

doi: 10.3205/13dav65, urn:nbn:de:0183-13dav650

Veröffentlicht: 19. Februar 2013

© 2013 Stolle.
Dieser Artikel ist ein Open Access-Artikel und steht unter den Creative Commons Lizenzbedingungen (http://creativecommons.org/licenses/by-nc-nd/3.0/deed.de). Er darf vervielfältigt, verbreitet und öffentlich zugänglich gemacht werden, vorausgesetzt dass Autor und Quelle genannt werden.


Gliederung

Text

In der Literatur wird wiederholt darauf hingewiesen, dass eine frühzeitige psychotherapeutische Intervention bei schwer brandverletzten Patienten schon auf der Intensivstation sinnvoll sei. Als Ziele werden vorranging Schmerzbewältigung, Verminderung von Ängsten und Depressionsprophylaxe genannt. Dabei unterliegt die psychotherapeutische Arbeit gerade auf der Intensivstation besonderen Bedingungen und die Frage, ab wann und welche psychotherapeutischen Interventionen indiziert sind, muss in der klinischen Praxis stets individuell abgewogen werden. Hierzu finden sich in der Literatur keine genaueren Hinweise. Anhand von Beispielen aus der klinischen Praxis sollen Möglichkeiten und Grenzen von Psychotherapie auf einer Intensivstation ausgeführt werden.

Bei der Beurteilung des psychischen Befindens und der daraus folgenden psychotherapeutischen Behandlung müssen neben den im Vordergrund stehenden körperlichen Verletzungen auch die Besonderheiten der Umgebung und der medizinischen Behandlung mit einbezogen werden. Dazu zählen Einschränkungen der Konzentrations- und Aufmerksamkeitsfunktionen der Patienten, ihre geringe Belastbarkeit, mnestische Einschränkungen, delirante Phasen mit großen Schwankungen auch über den Tagesverlauf, eingeschränkte Kommunikationskanäle und besondere Hygienemaßnahmen. In der Regel lässt die geringe Belastbarkeit der Patienten eine ausführliche Anamneseerhebung nicht zu. Die Gesprächsphasen müssen daher kürzer und wenn möglich häufiger eingeplant werden.

Eine gute interdisziplinäre Zusammenarbeit ist in diesem Bereich unabdingbar. Bei effizienter Einbindung in das behandelnde Team und Beachtung der spezifischen Besonderheiten kann eine psychologische Intervention bereits im frühen Stadium der Intensivbehandlung effektiv sein.