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31. Jahrestagung der Deutschsprachigen Arbeitsgemeinschaft für Verbrennungsbehandlung (DAV 2013)

16.01. - 19.01.2013, Mayrhofen, Österreich

Solubles ST2 im Serum von Verbrennungspatienten als Marker für Immunsuppression und Mortalität

Meeting Abstract

  • T. Haider - Medizinische Universität Wien, Klinische Abteilung für Plastische und Rekonstruktive Chirurgie, Wien, Österreich
  • S. Nickl - Medizinische Universität Wien, Klinische Abteilung für Plastische und Rekonstruktive Chirurgie, Wien, Österreich
  • G. Werba - Medizinische Universität Wien, Klinische Abteilung für Allgemeinchirurgie, Wien, Österreich
  • M. Schmidt - Medizinische Universität Wien, Klinische Abteilung für Plastische und Rekonstruktive Chirurgie, Wien, Österreich
  • T. Rath - Medizinische Universität Wien, Klinische Abteilung für Plastische und Rekonstruktive Chirurgie, Wien, Österreich
  • M. Frey - Medizinische Universität Wien, Klinische Abteilung für Plastische und Rekonstruktive Chirurgie, Wien, Österreich
  • H.J. Ankersmit - Medizinische Universität Wien, Klinische Abteilung für Thoraxchirurgie, Wien, Österreich
  • S. Hacker - Medizinische Universität Wien, Klinische Abteilung für Plastische und Rekonstruktive Chirurgie, Wien, Österreich

Deutschsprachige Arbeitsgemeinschaft für Verbrennungsbehandlung. 31. Jahrestagung der Deutschsprachigen Arbeitsgemeinschaft für Verbrennungsbehandlung (DAV 2013). Mayrhofen, Österreich, 16.-19.01.2013. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2013. Doc13dav44

doi: 10.3205/13dav44, urn:nbn:de:0183-13dav446

Veröffentlicht: 19. Februar 2013

© 2013 Haider et al.
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Gliederung

Text

Fragestellung: Infektionen führen häufig zu lebensbedrohlichen Komplikationen nach ausgedehnten Verbrennungen. Neben dem Untergang der Hautbarriere, führt die Immunsuppression nach Verbrennungsverletzungen zu einem erhöhten Infektionsrisiko. Das lösliche Protein sST2 (soluble suppression of tumorigenicity 2) wirkt durch seine Bindung an IL-33 immunsuppressiv. Erhöhte Spiegel von sST2 wurden bereits in anderen Erkrankungen, wie zum Beispiel der Herzinsuffizienz, gefunden und korrelierten mit gesteigerter Mortalität. Die Rolle von sST2 in Patienten mit Verbrennungen ist bis dato ungeklärt. Ziel dieser Studie war es die Serumkonzentrationen von sST2 in Patienten mit ausgedehnten Verbrennungen im zeitlichen Verlauf zu untersuchen, sowie mögliche Korrelationen mit Mortalität und Infektionsrisiko zu zeigen.

Methoden: Im Zeitraum von September 2011 bis April 2012 wurden 21 Patienten mit einem Verbrennungsausmaß von mehr als 10% der Körperoberfläche, die an der Intensivstation des AKH Wien behandelt wurden, eingeschlossen. Weiters wurden 8 freiwillige gesunde Probanden rekrutiert. Mittels kommerziell erwerblichen ELISA-Kits wurden die Spiegel von Interleukin-33, sST2, Interleukin-1ß sowie Interleukin-10, täglich in der ersten Woche nach der Verbrennung und danach einmal wöchentlich für 3 Wochen gemessen. Klinische Parameter sowie Laborparameter wurden routinemäßig erhoben.

Ergebnisse: Das Durchschnittsalter der Patienten betrug 54,8 ± 23,7 Jahre, das Verbrennungsausmaß betrug im Mittel 31,8 ± 19,6 Prozent der Körperoberfläche. Es zeigten sich signifikant erhöhte Konzentrationen von sST2 im Serum von Patienten mit Verbrennung im Vergleich zu Kontrollen (Tag 0: Verbrennung: 2406 pg/ml, Kontrolle: 126 pg/ml, p=0,001; Tag 1: Verbrennung: 3770 pg/ml, Kontrolle: 136 pg/ml, p

Schlussfolgerung: Diese Daten sprechen für eine Beteiligung des IL-33/ sST2-Signalwegs an der Immunsuppression und dem damit verbundenen erhöhten Infektionsrisiko in Verbrennungspatienten. Diese Ergebnisse könnten dabei helfen, Hochrisiko-Patienten frühzeitig zu identifizieren, um sie rasch einer adäquaten Therapie zuführen zu können. Weitere Studien sind nötig, um sST2 als prognostischen Marker für Mortalität in Patienten mit Verbrennungsverletzungen zu verifizieren.